Di 19.5. Ab in den Süden
Fahren mit dem PKW nach Zürich und nehmen dort die Dienste des "Airportparking-Service" in Anspruch. Können direkt am Abflugterminal aussteigen und lassen unser Auto wegbringen. Checken die Rucksäcke ein und warten auf den Abflug, der kurz nach 10:00 Uhr erfolgt. Nach ca. dreistündigem Flug landen wir mit einer Stunde Zeitverschiebung bei leicht bedecktem Himmel auf der viertgrößten griechischen Insel. Unser Autovermieter hat sein Büro am anderen Ende des Flughafen-Parkplatzes und dort bekommen wir einen putzigkleinen Chevrolet Matiz mit Faltdach. Unser Gepäck hat gerade Platz im Kofferraum und schon bald folgen wir den nur bedingt leserlichen Schildern vom Airport nach Kos-Stadt. Finden erstaunlich problemlos zum ca. 7 km westlich gelegenen Hotel "Oceanis Beach Resort" in Psalidi und bekommen ein Zimmer im dritten Stock mit seitlichem Meerblick vom Balkon aus.
Halten uns nicht lange hier auf sondern fahren gleich ins Stadtzentrum zum Hafen. Die Touristen-Info finden wir nicht, aber immerhin kommen wir zum Büro von "Dodekanisos-Lines", um aus unserer Reservierung die echten Tickets für die Fähre zu machen. Danach genießen wir die Stimmung und den netten Ausblick auf die heimkehrenden Ausflugsboote von einem der vielen Lokale aus. Erkunden die Umgebung und finden mit "Nick the Fisherman" ein Restaurant, wo wir schon recht zeitig ein feines Abendessen mit delikaten Vorspeisen und einem super gegrillten Red Snapper vertilgen. Die aus purer Neugierde bestellten kandierten Tomaten zum Dessert hätten nicht sein müssen ;-).
Sind schon jetzt in guter Urlaubsstimmung und fahren gegen 20:30 zum Hotel zurück. Unterwegs beginnt es zu tröpfeln, und in der Nacht geht dann ein heftiges Gewitter nieder, von dem wir aber trotz des offenen Fensters außer Donner nicht viel mitbekommen.
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Mi 20.05. Inselrundfahrt auf Kos
Nach dem leicht englisch angehauchten Frühstücksbuffet verlassen wir um 9:00 das Hotel für die Inselbesichtigung. Unsere erste Station ist das ca. 4 km von Kos-Stadt entfernte "Asklipieion", ein antikes Heiligtum für den griechischen Gott der Heilkunst Asklipion (röm. Äskulap) und gleichzeitig ein antiker Kurbetrieb. Der berühmte Arzt Hippokrates (469-377 v.Chr.) hat hier gewerkt und gelehrt. Die weitläufige Anlage inmitten von Pinienwäldern läßt die Konzeption eines solchen Ensembles mit wieder errichteten Altären, ausgebesserten Treppen und Säulen erahnen. Das Gelände ist teilweise mit hohem Gras überwuchert, was zusammen mit den eher wenigen Touristen den Eindruck einer Entdeckungsreise vermittelt.
Nach etwas mehr als einer Stunde Staunen und Wundern verlassen wir das Altertum und kommen über den Insel-Highway und eine kleine Bergstraße ins sehr touristische Bergdorf Zia. Quetschen unser kleines Auto in eine halboffizielle Parklücke, dann schlendern wir durch die mit Souvenirs vollgestopften Gäßchen und steigen dabei immer weiter aufwärts. Von hier oben wäre der Blick über die Insel und das Meer bis in die Türkei bei besserem Wetter bestimmt hübsch, aber heute verschwindet die Landschaft in Dunst und Wolken.
Nach einem überteuerten Zimtsirup-Saft als Erfrischung fahren wir die Straße etwas zurück und schauen in einer typischen orthodoxen Kirche vorbei. Dann geht es über enge Verbindungssträßchen und durch kleine Orte im bergigen Hinterland zu den Resten des vor ca. 150 Jahren verlassenen Bergdorfes Pili. Stapfen tapfer in Begleitung von Ziegen hügelan, um zu den Ruinen zu kommen. Leider sind die Kirchen (laut Reiseführern mit Fresken geschmückt) alle verschlossen und auch das Betreten der Häuser ist nicht möglich. Der Weg zur Burgruine am Felsen ist uns mit unserem Schuhwerk zu steil, aber wir wandern drum herum und nach gut 45 Minuten kommen wir wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung und unserem Auto.
Für so viel sportliche Betätigung belohnen wir uns noch in den Bergen im Fischrestaurant "Old Pili" mit Dolmades (gefüllte Weinblätter) und Scampi und rasten bis 14:00 Uhr. Kurven dann wieder hinunter zur Hauptstraße, der wir bis Antimachia im Zentrum der Insel folgen. Die einzige touristische Attraktion ist die letzte intakte Windmühle, die wir jedoch erst im zweiten Anlauf finden, denn die Tuchbespannung der Flügel ist nicht mehr vorhanden, sodaß wir zuerst achtlos am runden Sockel vorbeigefahren sind. Nach den Pflichtfotos fahren wir weiter westwärts und folgen immer wieder verschiedenen Stichsträßchen zu einer Bucht oder einem Sandstrand.
An einem davon stehen die malerischen Ruinen der 1500 Jahre alten Basilika Agios Stéfanos mit noch erhaltenen Bodenmosaiken.
Für das heutige Abendessen haben wir die Fischtaverne am Hafen von Limniónas ausgesucht, und damit wir wirklich Hunger bekommen kurven wir noch durch den Westen der Insel. Folgen diversen löchrigen Bergstraßen und kommen so unter anderem zu dem aufgelassenen orthodoxen Kloster Agios Ioánnis Thymianós und einigen hübschen Aussichtspunkten. Um halb sieben sind wir in der Taverne und vertilgen eine umfangreiche Fischplatte, der Sonnenuntergang zum Dessert ist aber völlig unspektakulär.
Die ca. einstündige Heimfahrt quer über die Insel geht flott vonstatten, auch wenn es kurz vor unserem Hotel wieder zu regnen beginnt.
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Do 21.5. Kos-Stadt hat einiges zu bieten
Das heutige Programm widmet sich ganz der Inselhauptstadt Kos und ihren Relikten aus den verschiedensten Epochen. Wir wählen den Weg der kürzesten Distanzen, was eine kunterbunte Mischung vor und zurück in der Geschichte zur Folge hat.
Unsere erste Station ist die "Casa Romana", ein rekonstruiertes Wohnhaus aus dem 3. Jhdt.n.Chr. Können bei heute freiem Eintritt - warum, wissen wir nicht - die originalen Fundamente, Säulenreste und Mosaike betrachten. Das weitläufige Freigelände ist von hohem Gras überwuchert das dringend einer Sense harrt.
Nicht weit davon entfernt steht das "Odeon", ein kleines, ebenfalls rekonstruiertes Theater mit einem wunderschönen großen Mosaik daneben. Quer über der Straße befindet sich das frei zugängliche "westliche Ausgrabungsgelände". Hier ist Forschergeist gefragt, dann das brusthohe Gras und Gestrüpp erschwert den Zugang zu den diversen Ruinen. In einigen sind, geschützt durch Gitter, recht hübsche Mosaike zu bewundern, sonst braucht man schon etwas Phantasie, um sich hier eine Stadt vorzustellen.
Verlassen das Gelände über eine Böschung und kommen so zur Touristenmeile und weiter zur modernen "Agora", der Markthalle, wo es neben Touristen und Souvenirs auch noch Lebensmittel für die Einheimischen gibt.
Vor der Mittagsrast durchstreifen wir noch die Reste der antiken Agora, die mitten in der Stadt liegt und besucherfreundlicher angelegt ist, als die letzten Besichtigungsorte.
Jetzt fehlt uns eigentlich nur mehr das alte Kastell am Hafen und die Platane des Hippokrates davor. Schlendern gemütlich durch die Gassen und schauen uns dann die Festung der Kreuzritter an. Nach der Umrundung der Festungsmauern mit Blick aufs Meer und diverse steinerne Zeitzeugen gehen wir auf kürzestem Weg zurück zum Auto, das noch immer auf einem kostenlosen Parkplatz bei der Casa Romana steht.
Fahren für eine kleine Siesta zurück ins Hotel. Um 4 Uhr brechen wir noch einmal auf, diesmal in östliche Richtung zu den heißen Quellen. Nach 5 km kommen wir zum Parkplatz und steigen hinunter zum Meer. Leider ist von einem mit Steinen eingefaßten "Becken" nichts zu sehen, nur ein dünnes dampfendes Rinnsal verläuft von der Steilwand durch den Kies zum Strand. Taugt gerade mal zum Füße eintunken. Etwas enttäuscht stapfen wir wieder hügelan und fahren zurück zum Hotel. Legen uns bei lebhaftem Wind noch etwas an den Kiesstrand und schauen Richtung Türkei, wo aus bleigrauem Himmel Blitze niedergehen.
Für das heutige Abendessen fahren wir in den Ort Platani (nahe bei Kos am Weg zum Asklipieion), wo an einem Platz drei türkische Tavernen stehen. Wählen das "Apad" aus und vertilgen auf der Terrasse eine überdimensionale Vorspeisenplatte, die Hauptgerichte danach hätte es nicht mehr gebraucht - wir sind einfach schon zu satt. Während es hier trocken bleibt, fahren wir am Rückweg über regennasse Straßen und der Hotelparkplatz steht teilweise unter Wasser. Genießen auf unserem kleinen Balkon noch den lauen Abend und die frische Meeresluft.
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Fr 22.5. Badetag am Kiesstrand
Schauen nach dem Aufwachen, wie das Wetter ist und drehen uns dann nochmal genüßlich um - der Himmel ist blau, also wird heute Badetag gemacht. Aber während des Frühstücks ziehen Wolken auf und wir beeilen uns, zum Hafen zu kommen. Unser Alternativ-Programm sieht nämlich für diesen Fall eine Ausflugsfahrt nach Bodrum in der Türkei vor. Haben gestern beim Bummeln die Werbetafeln diverser Veranstalter studiert und wollen die 10:00-Uhr-Überfahrt nehmen. Leider haben in der Vorsaison die Ausflugsboote aber schon um spätestens 9:30 Uhr abgelegt....
Etwas enttäuscht geht's wieder zurück zum Hotel und wir beginnen am Balkon einen Lesetag. Gegen Mittag wird es aber freundlicher und wir legen uns am Kiesstrand auf zwei Liegen unter einem Sonnenschirm. Das Meer ist verhältnismäßig kühl, aber nach dem erfrischenden Schwimmen können wir uns in der Sonne wieder aufwärmen. Am späteren Nachmittag frischt der Wind auf und es wird schon wieder ungemütlich.
Für das heutige Abendessen machen wir uns mit dem Auto auf den Weg und kurven hinter dem Odeon den Hügel hinauf. Finden im zweiten Anlauf die "Taverne Ampavris", die bekannt ist für die Mezedes genannten kleinen Gerichte. Lassen uns vom Wirt eine Auswahl (aus circa 50 möglichen) zusammenstellen und trinken einen halben Kilo roten Hauswein dazu - offener Wein wird in Griechenland kiloweise ausgeschenkt :-). Ist alles zusammen gut und reichlich, daher fahren wir zufrieden wieder zurück in unser Quartier. Gönnen uns dort zum Abschied noch einen Schlummertrunk bei Meeresrauschen.
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Sa 23.5. Mit der Fähre nach Rhodos und Besuch der geschichtsträchtigen Stadt
Müssen schon um 6:00 Uhr aus den Federn, denn unsere Fähre soll um halb acht ablegen. Bekommen nach gestriger Voranmeldung ein kleines Früh-Frühstück und um 7:00 verlassen wir das Oceanis Beach Resort. So zeitig ist noch nicht viel los auf der Straße und das Kastell am Hafen sieht im Morgenlicht sehr malerisch aus.
Mit dem Autovermieter ist vereinbart, daß wir das Auto am Hafen abstellen können. Finden auch ganz problemlos einen legalen Parkplatz und stellen uns dann zu den anderen Wartenden an den Pier. Der Katamaran kommt fast pünktlich und wir verbringen den Anfang der Überfahrt an Deck.
Folgen der Ostküste der Insel und kommen an unserem Hotel und den Thermen vorbei, die allerdings im Morgendunst verschwimmen. Circa 15 Minuten nach dem Ablegen gibt es nichts mehr zu sehen und der Fahrtwind pfeift uns um die Ohren. Verbringen eine knappe Stunde in der Passagierkabine, dann gibt es den planmäßigen Zwischenstopp auf Symi, den wir wieder an Deck verbringen. Die Hafeneinfahrt ist eng und der Ort mit den gelbweißen Häuschen ist malerisch an die kargen Hügel rund um die Bucht gepappt. Die letzte Etappe verläuft ebenso ruhig wie der erste Teil, und um 10:00 Uhr sind die alten Windmühlen und das kleine Fort an der Hafeneinfahrt von Rhodos zu sehen. Die Fähren legen nicht im Mandráki-Hafen an, sondern im neuen Hafen südlich davon.
Gegenüber der Anlegestelle ist ein Taxistand und wir lassen uns durch massive Staus zum reservierten Hotel "Eden Rock Resort" am südlichsten Stadtrand von Rhodos bringen. Dort wird gerade renoviert, aber wir können trotz der frühen Anreise gleich ein schönes, modernes Zimmer beziehen.
Im Hotelkomplex ist auch das Büro eines Autovermieters und wir reservieren ab morgen bis Abreise wieder einen Matiz zu einem Spottpreis (20€ pro Tag).
Wandern dann die Zufahrt hinauf zur Hauptstraße, dort ist eine Bushaltestelle und wir fahren nach Rhodos Stadt. Steigen am Mandraki-Hafen aus und erkunden erst mal die Lage. Mit Hilfe des Stadtplans aus unserem Reiseführer finden wir den Weg in die Altstadt und über ein etwas mühsam zu begehendes Pflaster zum Großmeisterpalast.
Dort erstehen wir Tickets für den Spaziergang auf den Stadtmauern, denn samstags ist schon um 14:00 Uhr Schluß. Gehen den ca. 2 km langen Weg auf den Mauern, aber die Aussicht ist nicht so toll, diese Sehenswürdigkeit ist kein Muß!
Durch die engen Gassen suchen wir unseren Weg wieder zurück ins touristische Herz der Altstadt und machen eine kleine Rast in einem der vielen Lokale am Ippokrates-Platz. Unser nächstes Besichtigungsziel ist das archäologische Museum, das im ehemaligen Hospital des Johanniter-Ordens untergebracht ist. Mit allen Räumen und Nebengebäuden sind wir eine gute Stunde beschäftigt, besonders beeindruckend ist der große Krankensaal, mit 12 m Breite und 50 m Länge eine Meisterleistung der Gotik.
Zum Abschluß der Besichtigungstour wandern wir noch einmal die Ritterstraße hinauf zum Großmeisterpalast. Dieser wurde in den Dreißigerjahren von den Italienern (die damals die Herren auf Rhodos waren) rekonstruiert. Dabei wurde weniger auf Originaltreue als auf faschistische Protzsucht Rücksicht genommen. Im Inneren sind wieder altgriechische Ausgrabungsstücke, viele Mosaike aus Kos und Kreuzritter-Devotionalien ausgestellt.
Nach soviel Vergangenheit spazieren wir wieder in die Gegenwart und bummeln am Hafen bis vor zur Einfahrt. Dort steht derzeit nur eine der beiden Säulen mit dem rhodischen Wappentier, dem Hirsch. Im milden Abendlicht ist auch die orthodoxe Verkündigungskirche hübsch anzusehen.
Für's Abendessen gehen wir zurück in die Altstadt und suchen etwas abseits der "Fressmeile" ein empfohlenes Lokal. Landen allerdings beim Nachbarn, der gute Vorspeisen serviert, die beiden Hauptgänge überzeugen uns aber nicht.
Mit einem Taxi fahren wir zurück zum Hotel, wo mittlerweile Strandtücher, ein Obstkorb und eine Flasche Wein auf's Zimmer gebracht wurden. Auf dem windgeschützten Balkon mit Blick über eine kleine Bucht süffeln wir den Wein untermalt vom Unterhaltungsprogramm des Nachbarhotels.
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So 24.5. Inselrundfahrt auf Rhodos
Das Frühstück in diesem Hotel unterscheidet sich nicht wesentlich von dem in Kos. Pünktlich um 9:00 holen wir unser Mietauto am Parkplatz ab und düsen nach Lindos. Die Strecke ist malerisch und bietet viele schöne Blicke auf das tiefblaue Meer. Nach einer knappen Stunde Fahrtzeit nähern wir uns dem schmucken Örtchen auf einem Hügel an einer Bucht. Etwas abseits ist ein kostenloser Parkplatz, von dem aus der Fußweg zum historischen Ortskern nicht allzu beschwerlich ist.
Die Gassen von Lindos quellen von gerade bus- und schiffsweise ankommenden Touristengruppen über, die alle gleichzeitig ihr Besuchsprogramm beginnen. Etwas ruhiger geht es in der orthodoxen Marienkirche zu. Diese ist außen weiß getüncht und innen vollflächig mit Wand- und Deckenmalereien ausgeschmückt - sehr beeindruckend. Spazieren durch die von Restaurants und Souvenirshops gesäumten engen Gassen aufwärts und kommen so zur Akropolis. Auf dem Hügel über der Stadt stehen die Reste einer Mischung aus griechischem Tempel und Kreuzritterburg. Hier wird intensiv an der Restaurierung gearbeitet, manche Teile der Anlage sind regelrechte Baustellen und die Kräne stören etwas das Bild. Aber der Blick auf das Meer und den weißen Ort ohne störende Neubauten ist sehr malerisch.
Nach dem Abstieg finden wir sogar noch den Weg zu den Resten des antiken Amphitheaters, und zu Mittag verlassen wir den Bilderbuchort um in den touristisch weniger erschlossenen Süden weiterzufahren.
Folgen weiter der Küstenstraße, haben aber gewisse Probleme die Zufahrt nach Lachaniá zu finden. In den Führern wird dieser Ort als malerisch, unberührt und typisch griechisch beschrieben. Wir finden jedoch nichts, das den Umweg rechtfertigt, und in der Taverne neben der Kirche werden wir regelrecht ignoriert.
Fahren daher ohne Mittagspause weiter und zurück in den Norden. Überqueren dabei das gebirgige Inselinnere und kommen an der Westküste nach Siána. Dort strahlt uns eine hübsche Kirche an, die auch im Inneren sehenswert ist.
Der nächste planmäßige Stopp ist in Kámiros, dort sind die Ruinen des kleinsten der drei antiken Stadtstaaten der Insel zu besichtigen. Stapfen gegen 15:30 los und bestaunen Mauerreste und Tempelfragmente. Steigen hügelan und können von dort oben wieder über das weite Meer blicken.
Noch eine Station haben wir für heute geplant, und dafür fahren wir noch einmal in die Berge.
Über abenteuerliche Serpentinen geht es zum Kirchlein Agios Nikólaos Fountoúkli. Der kleine Kuppelbau strahlt im warmen Licht der Nachmittagssonne, und auch das über und über mit Fresken geschmückte Innere ist sehenswert. So wie es aussieht, sind sie seit ihrer Entstehung im 15. Jhdt. nie renoviert oder konserviert worden.
Jetzt ist es 17:00 Uhr vorbei und uns knurrt der Magen. Fahren noch ein paar Kilometer bis Psinthos, dort soll es am Ortsrand eine gute Taverne geben. Die Taverne Artemida ist auch nicht zu übersehen. Setzen uns auf die Terrasse und werden von der Wirtin mit verschiedenen Variationen von Dolmades (gefüllte Paprika, Wein- und Kohlblätter) bzw. Puffern aus Kichererbsen und Zucchini auf den Ziegeneintopf mit Bohnen eingestimmt. Mit der Rechnung kommen noch frisch herausgebackene Teigbällchen mit Orangenmarmelade. Sind mit unserer Wahl sehr zufrieden und können uns nur schwer von diesem lauschigen Plätzchen trennen.
Erst um halb acht treten wir die Heimfahrt an, auf unserem Balkon hören wir dann noch dem Folkloreabend im Nachbarhotel zu.
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Mo 25.5. Badetag in Rhodos
Stehen heute spät auf und trödeln ein wenig herum - das Wetter ist herrlich und der Kiesstrand an der geschützten Bucht lädt zum Faulenzen ein.
Gut eingeölt legen wir uns in den Schatten der Sonnenschirme und lassen die Seele baumeln. Vernichten den letzten Rest des Obstkorbs und arbeiten den mitgebrachten Lesestoff auf. Das Wasser ist zwar nicht wärmer als auf Kos, wir wagen uns aber trotzdem mehrmals hinein.
Gegen 17:00 Uhr frischt wieder kühler Wind auf und wir verlassen die kleine Badebucht. Machen uns frisch für's Abendessen und fahren mit unserem kleinen Mietauto ins Zentrum von Rhodos Stadt. Trotz diverser Umleitungen finden wir in die Nähe der Altstadt und dort einen legalen kostenlosen Parkplatz. Spazieren dann durch die alten Gassen und kommen zum Lokal, das wir schon vorgestern besuchen wollten.
Im "Restaurant Nireas" bekommen wir ein ausgezeichnetes Fisch-Menü in gemütlicher Atmosphäre und dazu noch eine anregende Unterhaltung mit anderen Gästen und dem Wirt. In bestem Englisch gibt er uns Einblicke in sein Unternehmerleben und welche Auswirkungen die Wirtschaftskrise für ihn persönlich hat.
Nach dem üppigen Mahl spazieren wir über Umwege zurück zum Auto und kommen gut zurück zum Hotel. Vom Nachbarhotel schallt heute die Oldies-Disco herüber, aber ab halb elf ist auch dort Nachtruhe.
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Di 26.5. Überblick und Überfahrt
Müssen heute leider schon wieder abreisen und so packen wir eben unsere sieben Sachen in den Rucksack. Bevor wir aber am Nachmittag die Fähre zurück nach Kos nehmen, wollen wir noch ein paar Besichtigungen machen.
Fahren querfeldein und finden problemlos die Zufahrt zum Berg Filérimos. Dort oben stehen die sehr spärlichen Reste der antiken Stadt Ilyssos - zu sehen gibt es noch eine rekonstruierte Kreuzritterburg und eine orthodoxe Klosteranlage. Im ganzen Gelände sind unzählige Pfauen unterwegs und im hohen Gras ist sogar eine Henne mit einer Schar Kücken zu sehen. Interessanter als das Gemäuer ist der Blick vom Aussichtspunkt weit über die Bucht bis zur Nordspitze der Insel und Rhodos Stadt. Gegenüber der eingezäunten Anlage führt ein schattiger Weg zu einem anderen Aussichtspunkt mit einem von innen begehbaren großen Kreuz und Blick ins Hinterland.
Nach einer kurzen Rast unter der großen Platane vor dem Eingang kurven wir wieder hinunter und folgen der westlichen Uferstraße bis vor zur Spitze von Rhodos. Unterwegs müssen wir öfter stehenbleiben um die vielen Blau- und Türkistöne des klaren Wassers zu bewundern. Um 12:00 Uhr sind wir bei unserem allerletzten Besichtigungsziel, dem Aquarium. In diesem hübschen altmodischen Gebäude finden sich einerseits ausgestopfte Tiere und andererseits in mehr oder weniger großen Becken diverse Fische und sonstige Meeresbewohner. Nach einer Stunde spazieren wir noch die Strandpromenade entlang und machen in einem Straßencafe Leute-Schau-Pause.
Finden durch die vielen Einbahnen mehr zufällig ohne Umweg zum Fährhafen, wo um halb drei die Rückgabe des Mietautos erfolgt. Die Fähre ist schon da und wir können uns in die klimatisierte Kabine setzen. Schauen beim Auslaufen wieder vom Deck aus zu und auch beim Stopp auf Symi zücken wir die Fotoapparate.
Bei etwas mehr Wellengang als bei der Hinfahrt kommen wir pünktlich um 17:30 im Hafen von Kos an. Lassen uns von einem Taxi nach Mastichari zu unserem letzten Quartier bringen. Nach 20 Minuten Fahrt sind wir in unserem Hotel "Princess of Kos". Das ist eine reine All-Inclusive-Enklave, was uns immerhin das Armband erspart. Wir bekommen ein Erdgeschoß-Zimmer in einem der vielen Häuschen am langen Weg zum Strand. Nach einer schnellen Erkundungstour und einem Begrüßungsschluck in der Mainbar beginnt die Schlacht am lauwarmen Buffet. Zum Dessert gönnen wir uns einen Schluck Ouzo und einen Spaziergang zum Strand mit kitschig schönem Sonnenuntergang.
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Mi 27.5. All Inclusive - eine neue Erfahrung für uns ;o)
Für ein 4-Stern-Hotel ist das Frühstück eher mäßig, aber da wir nicht lange hier bleiben, genügt es uns. Machen uns um 10:00 Uhr gut eingeölt auf den Weg zum Strand, aber leider pfeift der Wind recht heftig, die rote Flagge weht und hohe Wellen brechen sich am Strand. Legen uns daher wohl oder übel an den Pool. Dort ist es relativ windgeschützt und, da noch Vorsaison, nicht allzu überlaufen.
Das Mittagessen ist wieder einfallsloses Buffet, von dem wir uns recht spärlich bedienen. Die größte Mittagshitze verbringen wir am Zimmer und legen uns erst um halb vier wieder unter eine Palme am Pool.
Das Abendessen unterscheidet sich nicht wirklich vom gestrigen oder dem Mittagessen, außer einer großen Schüssel Tzatziki und etwas Schafkäse findet sich nichts Landestypisches in der Auswahl.
Beim Sundowner auf der Terrasse erfahren wir von heute angereisten Gästen, daß in Mitteleuropa gerade eine Hitzewelle ihr Ende gefunden hat, mit Sturm und Hagel in unserer Gegend. Sind schon gespannt, ob unser Auto etwas abbekommen hat - morgen werden wir ja sehen.
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Do 28.5. Heimflug
Nach dem Frühstück lassen wir uns an der Rezeption ein Taxi rufen und um 9:30 fahren wir zum Flughafen. Sind recht zeitig dort, aber das Einchecken und die Gepäckkontrolle / -aufgabe sind etwas sonderbar organisiert, was lange Schlangen verursacht. Hinter der Sicherheitskontrolle geht das Warten weiter, Sitzgelegenheiten sind Mangelware und die Gates werden erst im letzten Moment bekanntgegeben. Wir überbrücken die Wartezeit mit einem Einkauf im Duty-free-Shop. Erst kurz vor der geplanten Abflugzeit können wir unseren A320 der Edelweiss Air besteigen. Starten mit 20 Minuten Verspätung, haben aber einen ruhigen Flug und landen fast pünktlich um 14:00 Uhr bei 17°C in Zürich. Das Gepäck ist schnell da und auch unser Auto wird pünktlich vorgefahren - ohne Schrammen oder Hagelschaden. Der Heimfahrt steht nichts mehr im Wege.
Unsere Flucht aus dem Alltag war erfolgreich - ohne Streß und Ärger konnten wir ein paar Tage abschalten und neue Energie tanken. Abwechslungsreiche Kultur, blaues Meer und freundliche Leute haben wesentlich dazu beigetragen.
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