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Genießerreise Frankreich
Kulturelle und kulinarische Höhepunkte
entdeckt vom 13.9. bis 6.10.2008


Festung in Menton

Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht - etwas mehr als drei Wochen Zeit und keine fest geplante Reiseroute. Schnappen uns einfach das Auto und fahren in eine Gegend, die wir noch nicht wirklich kennen, die aber vielfältige Genüsse verspricht: in den südlichen Teil Frankreichs.

Zwar haben wir ein paar Reiseführer weitere Informationen in der städtischen Bücherei ausgeliehen, aber viel mehr als eine grobe Übersicht über das, was wir unbedingt sehen wollen, ist nicht drin.
Trotzdem, oder gerade deswegen, war dieser Urlaub geruhsam und abwechslungsreich, konnten wir uns doch einfach von unserer Laune leiten lassen. Nur ein paar Fixpunkte waren vorgesehen, so die Anfahrt über Genf und Lyon sowie Rückreise in die Heimat über Italien, genauer gesagt über das Piemont.

Gewisse Schwierigkeiten erwarten wir, da wir, abgesehen von den Überbleibseln eines Anfängerkurses vor einigen Jahren, nicht wirklich Französisch sprechen.
Zudem deckt das vorhandene Kartenmaterial nicht alle unsere angestrebten Ziele ab. Leihen uns vorsichtshalber bei einem Freund ein Navi aus, in der Hoffnung, daß es weiß, wie wir dort hinkommen, wo wir hinwollen.

Wo wir letztendlich überall gelandet sind, ist im folgenden nachzulesen. Auch die gewohnten detaillierten Informationen in der Info-Sammlung fehlen nicht, wenn wir etwas erläutern wollen, führt der Weg dorthin über dieses Symbol: weitere Informationen
Wir wünschen viel Vergnügen.

(Und wie immer: hinter allen Bildern versteckt sich ein anderes, größeres)

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Die Reiseroute: (und die Entfernungen)
Reiseroute
Genf (CH) (410 km) -> Lyon (160 km) -> Lascaux - Montignac (450 km) -> Sarlat (96 km) -> Agen (190 km + 105 km) -> Albi (163 km) -> Carcassonne (133 km) -> Lastours (120 km) -> Thuir - Elne (211 km) -> Cadaques (E) (211 km) -> Perpignan - Béziers (129 km) -> Nimes - Pont-du-Gard (150 km) -> Orange (97 km) -> Arles (139 km) -> Aix-en-Provence - Marseille (155 km) -> Fréjus (197 km) -> Cannes (142 km) -> St. Tropez - Nizza (154 km) -> Monaco -> Menton - Alba (I) (237 km) -> Piemont (134 km)

Alles in allem haben wir 4.291 km hinter uns gebracht, ohne daß unser braver Opel Vectra einmal gehustet hätte.

 

Sa 13.9. Flucht! Es regnet in Strömen

Zeit daß wir den Sommerurlaub antreten, denn es ist kühl daheim und es schüttet wie aus Kübeln! Wir haben beschlossen unser Besichtigungsprogramm in Genf mit dem Besuch eines Uhrenmuseums zu starten und die englischsprachige Führung dort beginnt um 14:30 Uhr. Verlassen also unseren Heimatort Schwarzach in Vorarlberg vormittags um 9:00 und durchqueren bei gleichbleibend schlechtem Wetter die Schweiz. Erreichen nach 4 Stunden die Stadt am Lac Léman und finden mit einigen Schwierigkeiten das Parkhaus in der Nähe des Patek Philippe Museums. Dort entrichten wir unseren Obolus, sind aber etwas zu früh für die Führung. Schauen uns erst mal so um und werden dann nach einem Einführungsfilmchen zwei Stunden lang englisch durch die Welt der tragbaren Uhren vom 16. Jahrhundert bis heute geführt - sehr interessant zumal die Beschriftungen nur auf Französisch neben den Objekten stehen und dazu recht lang sind. Faszinierend wieviel nutzloser, teurer Tand produziert wird, aber schön ist er trotzdem :-)
Abendliches Lichtspiel am Genfer See Verlassen um 17:00 Uhr das Museum und suchen unser Hotel am anderen Ufer der Rhône. Kämpfen uns durch die Einbahnen und werden am Rande des Rotlichtviertels fündig. Das Hotel Admiral weitere Informationen ist aber soweit in Ordnung, und wir parken unser Auto vor der nahegelegenen Polizeistation.
Nach der langen Autofahrt und der Museumsluft tut der nun folgende Spaziergang über die Rhône richtig gut. Steigen zur Altstadt hinauf und setzen uns bald ins Rathaus-Restaurant weitere Informationen. Sind hungrig und zu müde für ein längeres Suchen. Aber wir haben's nicht schlecht erwischt und nach dem Mahl ziehen wir zufrieden von dannen.

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So 14.9. Genf und Lyon - Unbekanntes entdecken

Uhrturm in Genf Es regnet noch immer und wir haben eigentlich gar keine Lust hinauszugehen. Aber nach einem reichhaltigen Frühstück packen wir die Sachen zusammen und spazieren gegen 9:30 los. Überqueren wieder die Mont-Blanc-Brücke und werfen einen Blick auf den Hochstrahlbrunnen und die rauchenden Raddampfer auf dem Genfer See. Am anderen Ufer der Rhône erklimmen wir wieder den Altstadthügel und wollen einen Blick in die Kathedrale werfen. Kathedrale in Genf Da aber in wenigen Minuten eine Messe beginnt, verziehen wir uns rasch und schauen im unter der Kirche gelegenen Archäologischen Museum vorbei. Ausgestattet mit Audioguide wird uns beim Rundgang durch die vor- und frühchristlichen Fundamente des Gotteshauses die Geschichte der Besiedlung Genfs und des Kathedralbezirks nähergebracht.

Anschließend stöbern wir noch etwas durch die steilen und verwinkelten Gassen, dann überqueren wir an anderer Stelle wieder den Fluß und kehren zum Hotel zurück. Holen das Gepäck und verfrachten es ins Auto. Fahren dann begleitet von gelegentlichen Regenschauern zur Grenze und ins Rhône-Tal. Nach gut 90 Minuten erreichen wir den Großraum Lyon und haben dort, da wir keinen Führer oder Stadtplan dabei haben, Probleme, in den Einbahnen und Baustellen das vorab gebuchte Quartier zu finden. Aber kurz von 14:00 können wir im neuen und modernen Park-and-Suite-Hotel weitere Informationen einchecken.

Notre Dame de Fourvière Wollen gleich auf Entdeckungstour gehen und fragen die Rezeptionistin um einen Stadtplan und ein paar Tips. Bekommen in bestem Englisch Besichtigungsvorschläge und Lokalempfehlungen - im Tourismusbüro hätte es nicht besser sein können. So aufs beste vorbereitet spazieren wir bei lebhaftem Wind, aber mehr Sonne als zuletzt, zur Metrostation und fahren ins historische Zentrum. Bei der Station Vieux Lyon steigen wir auf die Standseilbahn um und lassen uns auf den Fourvière-Hügel fahren. Gleich gegenüber der Bergstation strahlt die neobyzantinische Kirche Notre Dame de Fourvière im Sonnenlicht. Innen ist sie um einiges dunkler, aber Stuck und Mosaike, Gold und Weiß prägen die Ausstattung. Vor der Kirche kann man die große goldene Marienstatue von Nahem bewundern, die nach den abgeschlossenen Renovierungsarbeiten wieder die Kuppel des Turmes schmücken wird.
Von der Terrasse neben der Kirche hat man einen schönen Blick über die Saône zur Altstadt.

Blick auf Lyon

Bevor wir dorthin hinuntersteigen gehen wir noch zum römischen Viertel mit den beiden Amphitheatern. Diese sind vielleicht etwas zu gut restauriert, aber dafür kann man sie jetzt wieder für Aufführungen verwenden und die ganze Anlage ist recht nett gestaltet.
Nach diesem Ausflug in die Antike gehen wir abwärts und nehmen dafür einen der vielen Treppenwege direkt ins Herz der Altstadt. Rathaus von Lyon Dort lassen wir uns vom lebhaften Keramikmarkt, der heute und morgen rund um die Kathedrale stattfindet, verzaubern. Etwas ruhiger ist es im Inneren der hübschen Kirche, deren bunte Glasfenster für stimmungsvolle Lichteffekte sorgen. Danach schlendern wir durch die sehr touristischen Gassen, in denen viele Läden auch jetzt am Sonntag Nachmittag geöffnet haben. Nutzen dabei auch einen der "Traboules" genannten versteckten und verdeckten Wege durch enge Hinterhöfe und schmale Durchgänge, in denen zur Hochblüte der Seidenproduktion die Stoffballen sicher vor Schmutz und Wetter transportiert werden konnten. Überqueren dann den Fluß und spazieren zum Place de Terreaux, wo das Rathaus gerade richtig in der Sonne strahlt. Tanzfestival am Place Bellecour in Lyon Auch der Brunnen mit den Pferden präsentiert sich malerisch. Uns ziehen aber im Moment die Straßencafès an. Ergattern einen Sitzplatz und schauen Leute. Dabei fallen uns die vielen bunt kostümierten meist jungen Leute auf, die singend und tanzend den Platz und die Seitengassen bevölkern. Beim Weiterspazieren kommen wir zum Place Bellecour und dort spielt es sich ab! Wir sind in das alle zwei Jahre stattfindende Tanzfestival Maison de la Danse geraten. Schauen bis halb sieben dem bunten Treiben zu, dann machen wir uns auf die Suche nach einem der empfohlenen Lokale, die hier in der Nähe sein sollten. Begutachten die ausgehängten Speisekarten und haben bald einen Favoriten weitere Informationen gefunden, der allerdings erst um 19:00 Uhr öffnet.
Vertrödeln die restliche Zeit und werden um sieben eher unfreundlich empfangen - da hat die Küche einiges gut zu machen - und das tut sie auch! Nach dem viergängigen Menü verzichten wir auf die U-Bahn und machen einen ausgedehnten Verdauungsspaziergang zurück zum Hotel.

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Mo 15.9. Zur "Sixtinischen Kapelle der Urzeit" in Lascaux

Haben heute einen weiten Weg vor uns und nach einem etwas mageren Frühstück verlassen wir, nicht immer regelkonform, teilweise über Busspuren, Lyon und erreichen bald die Autobahn. Die nächsten vier Stunden spulen wir ohne nennenswerte Ereignisse auf fast leerer Straße ab, vorbei an Clermont-Ferrand und durch etwas karge, hügelige Landschaft bis Brive. Ab dort fahren wir über kleine Landstraßen und durch beschauliche Orte und erreichen um 14:30 Uhr Montignac. Steuern eines der im Reiseführer erwähnten Hotels an und bekommen auch im Anbau des Hotel De la Grotte weitere Informationen ein Zimmer mit zwei Betten. Ist zwar noch nicht aufgeräumt, schaut aber vernünftig aus. Bis wir einziehen können, gehen wir mal zur nahegelegenen Touristeninfo, denn nur dort, bzw. im daneben gelegenen Büro gibt es die Karten für die Höhlen von Lascaux. Eigentlich wollten wir uns nach der langen Fahrt heute ausruhen, aber es ist noch so viel vom Nachmittag übrig, daß wir uns für die in einer knappen Stunde stattfindende englischsprachige Führung in der Höhle Lascaux II anmelden. Erstehen ein Kombiticket, mit dem zusätzlich noch "Lascaux revellee" und das "Espace Cro Magnon" in Le Thot besichtigt werden können. Holen also unser Auto vom öffentlichen Parkplatz neben dem Hotel und fahren die 3 Kilometer zum detailgetreuen Nachbau der prähistorischen Höhle. Detailgenaue Kopien der Höhlenmalereien in Lascaux Treffen dort natürlich etwas zu früh ein und warten in der Sonne auf den Beginn der Führung um 15:40. Detailgenaue Kopien der Höhlenmalereien in Lascaux Der Führer ist recht unterhaltsam und die Darstellungen der Tiere an den Höhlenwänden sehr beeindruckend. Wenn man sich die Möglichkeiten der Künstler vor einigen Tausend Jahren vorstellt und nun das Ergebnis sieht kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Leider ist die Zeit zum Bewundern der zum Teil überlebensgroßen Tiere (Pferde, Büffel, ein Wollnashorn...) mit 20 Minuten "Vorgeschichte" in einem Vorraum und nur knapp 20 Minuten im eigentlichen Nachbau bei authentischen 13°C, sehr kurz bemessen. Aber der Besuch lohnt allemal!!
Unser Ticket schließt die Ausstellung "Lascaux revellee" mit ein, das sich als Werkstatt zur detailgetreuen Rekonstruktion der Höhlen entpuppt und günstigerweise fast genau an unserem Rückweg liegt. Bekommen dort neben Kopien der Höhlengemälde auch Videos zur Entstehung der Originale und eines Nachbaues zu sehen. Da wir die entsprechenden Hinweisschilder zu spät sehen, machen wir auch ganz ungeniert verbotene Fotos diverser Büffeldarstellungen.
Nach diesem Ausflug in die Steinzeit kehren wir zurück in die Gegenwart und zu einem Lokal, vor dem wir in der Abendsonne bei einem Bierchen unseren heutigen Erlebnissen nachhängen. Auf dem Rückweg zum Hotel sehen wir ein Buchgeschäft, in dem wir den aktuellen Michelin-Straßenatlas weitere Informationen für Frankreich erstehen, unser alter Autoatlas kennt doch zu viele Autobahnen noch nicht.
Bekommen jetzt den Schlüssel für unser Zimmer und können uns endlich frisch machen. Haben uns heute für Halbpension entschieden und gehen um 19:00 Uhr ins Restaurant weitere Informationen. Sind die ersten dort und bekommen von der etwas schrulligen "Chefin" die Speisekarte "übersetzt", was nicht wirklich etwas bringt. Glücklicherweise haben wir unseren Eßdolmetscher weitere Informationen dabei und entschließen uns für ein ganz passabel zubereitetes Menü mit üppigem Dessert. Sind kurz nach 21:00 Uhr wieder am Zimmer und halten bald Nachtruhe.

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Di 16.9. Felsburgen und Mittelalter - Das Vézère-Tal und Sarlat

Trompetendes 'Mammut' im Espace Cro Magnon Huch! Vor dem Fenster sehen wir nur dichten Nebel und es ist sehr frisch. Das Frühstück ist aufgrund seiner Bescheidenheit dem Wohlbefinden auch nicht gerade förderlich, aber um 9:45 starten wir tapfer zur heutigen Besichtigungstour. Bei gerade mal 7°C fahren wir los und fahren nach Le Thot, denn für das "Espace Cro Magnon" haben wir ja schon ein Ticket. Unterwegs lichtet sich der Nebel, der aus der Vézère aufsteigt und wir finden uns in einer malerischen Herbstlandschaft wieder. Die Abzweigung ist gut zu finden und kurz nach dem Öffnen der Anlage bestaunen wir schon den weitläufigen Tierpark, in dem neben ganz normalem Damwild, Büffeln und Przewalskipferden ein nachgebildetes Wollnashorn und ein mechanisches - gelegentlich trompetendes - Mammut zu sehen sind. Sie sollen die Fauna zur Zeit des Cro Magnon-Menschen veranschaulichen. Im kleinen Museum sind nachgestellte Szenen und Höhlenbilder aus der Jungsteinzeit zu sehen und dokumentieren so die Besiedlung der Gegend.

Kurz nach 11:00 Uhr fahren wir weiter das Tal entlang und gelangen nach Roque Saint Christophe. Dort erwartet uns eine mittelalterliche Felsensiedlung unter Europas längstem Felsüberhang (400 m), die ursprünglich auf 5 Etagen über dem Tal Sicherheit bot. Schon in der Steinzeit war die Felswand besiedelt und erst im 17. Jahrhundert wurde die Stadt verlassen.

Roque Saint Christophe

Mit einem auch in deutscher Sprache aufliegenden Begleitblatt wird dem Besucher vieles gezeigt und erklärt, was sonst unbeachtet bliebe. Dummerweise liegt alles im Schatten und ein kühler Wind bläst, so daß wir nach der Besichtigung rasch wieder aufbrechen und uns im Auto aufwärmen. Vielleicht wäre eine Besichtigung etwas später am Nachmittag wegen der Sonneneinstrahlung günstiger, aber es ist trotzdem interessant zu sehen, was einmal als sicheres Wohnen galt.

Maison Forte de Reignac Wir fahren weiter und kommen wieder zu einem Felsüberhang, der für Wohnzwecke adaptiert wurde. Diesmal ist es das Maison Forte de Reignac, einem Gutshof aus dem späten 17. Jhdt. Mit den in den Felsen gehauenen Wohnräumen hinter der gemauerten Fassade und den authentischen Möbeln wirkt es richtig wohnlich. Diese eher neue Sehenswürdigkeit (erst die zweite Saison geöffnet) ist eine hübsche Ergänzung zu Roque Saint Christophe.
In Sarlat Nach so vielen Höhlen und Felsbauten verzichten wir auf weitere Grotten und fahren über enge Sträßchen, durch Weinberge und Felder nach Sarlat. Ergattern einen Parkplatz am Rande der Altstadt und beginnen gegen 14:00 Uhr die Besichtigung dieser vorbildlich erhaltenen mittelalterlichen Stadt. Viele Fachwerkhäuser erstrahlen im Sonnenschein und diesen nutzen wir auch für eine Rast in einem Cafe an der Place de la Liberté. Holen dann in der Touristeninfo einen Stadtplan mit eingezeichnetem Rundgang, dem wir teilweise folgen und auf dem wir allerhand nette Gebäude finden.

Chateau de Losse Nach diesem Ausflug ins Mittelalter vollenden wir die Rundfahrt mit der Rückfahrt nach Montignac und zum Abschluß des Besichtigungstages gönnen wir uns noch das Chateau de Losse aus dem späten 17. Jhdt. Bei unserer Ankunft hat gerade eine Führung begonnen, der wir noch nacheilen dürfen. Die Räume sind ganz nett, aber von den Erläuterungen bekommen wir nur wenig mit, denn die Führerin spricht nur Französisch. Die recht großartig beschriebenen Gärten rundherum erfüllen die Erwartungen jedoch in keiner Weise - jede sonstige europäische Parkanlage bietet schönere Fotomotive. Das Schloß liegt direkt an den Ufern der Vézère und so fahren wir am gegenüberliegenden Ufer wieder zurück ins Hotel.

Dieses verlassen wir heute für das Abendessen und gehen zum Hotel Soleil d'Or. Wollen dort im Restaurant fein essen, aber es ist alles voll. Dürfen aber im Bistro weitere Informationen des Hotels von der Restaurant-Karte bestellen und vertilgen das große fünfgängige Menü. Sind trotz kleiner Tischchen recht angetan und stiefeln gegen 22:00 Uhr zufrieden heimwärts.

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Mi 17.9. Ins Reich der Pflaumen - nach Agen

Beim prähistorischen Nationalmuseum Heute ist das Frühstück noch spärlicher als gestern, gut daß wir uns in einem Supermarkt einen Schinken besorgt haben ;o). Es ist wieder kühl, aber Nebel gibt es keinen. Fahren deshalb am rechten Vézère-Ufer entlang zum Chateau Losse das im Morgenlicht - ebenso wie die sonstige Herbstlandschaft - sehr malerisch aussieht.

Bei Roque Saint Christophe überqueren wir das Flüßchen und düsen weiter nach Les Eyzier. Dieser Ort nennt sich Hauptstadt der Frühgeschichte und beherbergt neben einigen noch immer bewohnten Felshäusern das Prähistorische Nationalmuseum. Dieses ist ein ganz hübsch gemachter Neubau, besonders wenn man etwas für Faustkeile und Feuersteine übrig hat. Leider nimmt man uns die am Eingang aufliegende Mappe mit der englischen Beschreibung im ersten Stock ab und ab da ist es dann für uns eher fad.
Villeneuf sur Lot Spazieren abschließend noch etwas die Hauptstraße mit den vielen Souvenirshops entlang und erstehen in einem Hofladen eine Dose Confit de Canard (eingekochtes Entenfleisch).
Zu Mittag verlassen wir den Ort und fahren querfeldein nach Süden . In Villeneuf sur Lot ergattern wir einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe der Altstadt, aber die Touristeninfo hat noch zu. Spazieren also mit dem Plan aus dem Reiseführer ausgestattet durch den Ort und überqueren dabei zweimal den Fluß. Richtig schön finden wir die Stadt aber nicht und so suchen wir bald wieder unser Auto und die Stadtausfahrt nach Grange sur Lot. Im Pflaumenmuseum: alte Dose Dort zwischen den Pflaumenbäumen ist die Zufahrt zum privaten "Pflaumenmuseum", in dem man etwas über die Geschichte der Pflaumenproduktion, Konservierung und die Weiterverarbeitung erfährt. Ist alles in allem recht nett gemacht und natürlich verlassen wir den Shop nicht ohne kulinarische Beute.
Fahren noch eine gute halbe Stunde und erreichen unser heutiges Ziel, die Stadt Agen. Suchen die Touristeninfo, allerdings ist diese übersiedelt. Finden trotzdem ein Hotel, das noch ein erschwingliches Zimmer für uns frei hat und quartieren uns für die nächsten zwei Nächte im Stim'Otel weitere Informationen ein. An der Rezeption lassen wir uns noch ein paar Lokale in der näheren Umgebung empfehlen und spazieren dann los.
Schauen uns die Speisekarten an und wählen unsere Favoriten. Eines ist heute leider voll, dafür reservieren wir dort gleich für morgen Abend, im Philippe Vannier weitere Informationen rufen wir vorsichtshalber an und sind um 19:00 Uhr die ersten Gäste dort. Vertilgen ein gediegenes Abendessen im kleinen Lokal und können heute den Verdauungsspaziergang ins Hotel bei etwas laueren Temperaturen als zuletzt absolvieren.

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Do 18.9. Kleine Entdeckungen um Agen

Kunstmuseum Agen Nach einer ruhigen Nacht trotz Zentrumslage und einem ganz brauchbaren Frühstück spazieren wir zum Kunstmuseum. Sind pünktlich zum Aufsperren dort und arbeiten uns tapfer durch die ausgedehnten Räumlichkeiten. Da hier drei nebeneinander gelegene alte Häuser verbunden wurden, ist alles verwinkelt und über Treppen und Durchgänge erreichbar. Die Exponate von der Römerzeit bis zur Moderne sind nett präsentiert und recht ansehnlich - bis wir alle 26 Räume durch haben, ist es fast Mittag.
Unser nächstes Ziel, die Kirche St. Jacubin ist leider ab Mittag zu, daher spazieren wir weiter zum Fluß Garonne. Überqueren diese auf der Hängebrücke Passerelle und werfen auch einen Blick aus der Ferne auf die Pont du Canal, wo ein Kanal den Fluß überquert. Danach halten wir noch Mittagsrast in einer bretonischen Crèperie bei der Jacubiner-Kirche und holen dann das Auto aus dem Parkhaus. Fahren ostwärts aus der Stadt in einen Vorort zu den gallo-römischen Ausgrabungen Villascopia. Sind die einzigen Besucher und bekommen mit 3D-Brille die ganze Multimedia-Pracht präsentiert: sehen einen 35-minütigen Film, der eine Liebesgeschichte im ersten nachchristlichen Jahrhundert in dieser Villa zum Thema hat, aber leider nur auf französisch und nicht untertitelt. Danach kann man die Fundstücke (Schmuck, Mosaike, Büsten etc.) bestaunen und zum Abschluß noch durch die ausgegrabenen sehr fragmentarischen Thermen der Villa stöbern. Aber alles in allem erfüllt es nicht unsere Erwartungen.
Jetzt ist es erst 15:00 Uhr und wir suchen eine Beschäftigung für den restlichen Nachmittag. Fahren in das südwestlich von Agen gelegene Örtchen Nerac und bewundern die Renaissance-Burg von Heinrich IV. nebst Kirche und Flüßchen. Im unabhängigen Weingut Chateau Frandat von Patrice Sterlin Anschließend gondeln wir weiter nach Mezin und besichtigen das Korkmuseum. Hier wird recht nett die Verarbeitung der importierten Korkrinde gezeigt und man bekommt einen Eindruck, wovon bis vor 60 Jahren eine ganze Region gelebt hat.
Überall entlang der Straße machen Schilder Werbung für Weingüter und den lokalen Aperitif "Floc de Gascogne". Irgendwo biegen wir dann spontan ab und landen bei einem jungen Winzer, der sehr gut Englisch spricht und uns nach der Verkostung seine Schätze inkl. Barrique-Keller zeigt. Zudem sind die Weine gut und günstig, daher treten wir die Rückfahrt nach Agen mit zwei Kartons Wein im Kofferraum an.
Das Abendessen nehmen wir heute im Restaurant L'Atelier weitere Informationen ein, wir haben ja schon gestern hier reserviert. Das Essen ist wieder sehr gut, wenn es auch nicht ganz die Raffinesse des gestrigen Lokals hat. Haben sonst nichts auszusetzen und spazieren nach drei Gängen satt und zufrieden heimwärts.

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Fr 19.9. Albi - Große Kathedrale und großer Künstler

Äußeres der Kathedrale von Sainte Cécile In der Nacht hat es geregnet, aber trotz tiefhängender Wolken trocknet die Straße schon wieder. Verlassen Agen auf der Autobahn und über Landesstraßen erreichen wir die Stadt Albi. Ergattern gegen 1/2 12 einen halblegalen Parkplatz und machen uns auf den Weg zum historischen Zentrum.

Lettner in der Kathedrale von Sainte Cécile Da dieser Stop nicht geplant war, haben wir keine Unterlagen und suchen daher erst mal die Touristeninfo. Dort bekommen wir einen Stadtplan und Tips für die Besichtigung. Unübersehbar ist die Kathedrale Sainte Cécile, ein monumentaler Backsteinbau aus dem 15. Jahrhundert. Im Inneren beeindruckt die Kirche durch den wunderschön skulptierten Chor und einen sonst kaum mehr erhaltenen Lettner. Die filigranen Steinmetzarbeiten und die restlichen Schätze des Gotteshauses (originale Wand- und Deckengemälde, Kanzel, Altar usw.) kann man mit einem Audioguide erkunden. Das dauert zwar mindestens eine Stunde, ist aber auf jeden Fall lohnenswert.

Bis um 14:00 Uhr das Toulouse-Lautrec-Museum öffnet genießen wir die Mittagssonne in einem Cafe und stellen uns dann in die Schlange an der Kassa. Diesmal verzichten wir auf einen Audioguide und bewundern "freihändig" die Gemälde, Skizzen, Radierungen und Plakate des großen Sohnes dieser Stadt. Die Ausstellung ist im Untergeschoß des ehemaligen erzbischöflichen Palais untergebracht und dazu gehört auch ein barocker Garten. Blick vom erzbischöflichen Palais
Nach diesen ausgedehnten Besichtigungen lohnt eine Weiterfahrt zu unserem angepeilten Ziel nicht mehr, daher steuern wir eine Telefonzelle an und suchen ein Hotel für diese Nacht. Nachdem wir ein Zimmer im George V weitere Informationen in der Nähe des Bahnhofs reserviert haben, stöbern wir gemütlich durch die Altstadt und genießen den Sonnenschein. Toulouse-Lautrec begleitet uns dabei auf Schritt und Tritt, sei es als Dekoration in den Schaufenstern oder unerwartet im Haus "Alt Albi".
Der Weg zum Hotel ist aufgrund der Rushhour etwas kompliziert, aber dafür finden wir direkt vor dem Hotel einen Parkplatz. Das Zimmer ist so lala, aber für eine Nacht geht es.
Lassen uns wieder ein Restaurant empfehlen und spazieren in die Innenstadt zurück. Finden das Lou Sicret weitere Informationen in einem Innenhof und entscheiden uns für regionale Spezialitäten. Leider überzeugt uns das heutige Mahl nicht, wir wissen nicht, ob das an der Küche oder unserer Auswahl liegt.

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Sa 20.9. Zum Canal du Midi und weiter nach Carcassonne

Schleuse am Canal du Midi Draußen ist es wieder trüb und kühl. Das Frühstück könnte man auch draußen im Garten einnehmen, aber wir verkneifen uns diese Kneippkur. Verlassen Albi um halb zehn und fahren abseits der Hauptverbindungen nach Süden. Aufgrund der vielen Ortsdurchfahrten geht es etwas gemächlicher, aber kurz vor 11:00 kommen wir nach Castelnaudary. Finden nur mühsam einen Parkplatz und zufällig die Touristeninfo. Fassen dort einen Stadtplan aus und bekommen in sehr gutem Englisch die paar Sehenswürdigkeiten präsentiert. Gehen zuerst zur alten Windmühle (die ab September erst ab 15:00 Uhr geöffnet ist), dann spazieren wir weiter zu einem alten Palast mit einer modernen Ausstellung zum Leben am Canal du Midi. Gehen dann den Hügel hinunter zum Bassin und schauen einem Hausboot bei der stufenweisen Durchfahrt durch eine der Schleusen zu - braucht gut 20 Minuten für 10 m Höhendifferenz. Dann spazieren wir am Hausboothafen und dem südlichen Bassin-Ufer entlang zurück in den Ort.
Die letzte Etappe heute führt uns über schattige Landstraßen dem Canal du Midi entlang nach Carcassonne. Die Beschilderung läßt etwas zu wünschen übrig und wir kurven sinnlos durch dichten Verkehr in Einbahnen herum. Zufällig finden wir eine Parklücke in der Nähe eines Ibis-Hotels weitere Informationen und fragen dort einfach nach einem Zimmer. Bekommen das letzte freie Doppelzimmer und die Auskunft, daß das Halteverbot wo wir uns hingestellt haben für Hotelgäste nicht gilt - hoffentlich wissen das auch die Polizisten....
Schlendern bald durch die lebhafte Unterstadt, die Bastide Saint Louise mit den rechtwinklig angelegten Straßen. Besuchen ein paar der alten Kirchen und setzen uns dann zum Leute-Schauen in ein Straßencafe an der Place Carnot.
Dann gehen wir noch zur Pont Vieux und werfen einen ersten Blick über den Fluß Aude hinüber zur Citè (Burgstadt mit gut erhaltener Befestigungsmauer). Wollen heute jedoch in der Nähe des Hotels zu Abend essen und schauen bei ein paar Lokalen die ausgehängten Speisekarten an, um unsere Wahl zu treffen.

Die abendliche Citè (Burgstadt) von Carcassonne

Nach einer Regenerationspause im Hotel spazieren wir zum Restaurant L'oeil le Resto weitere Informationen und vertilgen auf offenem Holzfeuer gegrillte Spezialitäten. Das Menü war wieder zu unserer vollsten Zufriedenheit und als optischen Nachtisch lassen wir am Heimweg noch die stimmungsvoll beleuchtete Festung auf uns wirken.

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So 21.9. Höhlen- und Burgenwanderung

Tropfsteinhöhle Gouffre Géant de Cabrespine Das Ibis-Frühstück ist reichlich und so gestärkt machen wir uns heute auf die Rundfahrt zu Höhlen und Ruinen. Dazu fahren wir erst einmal nördlich aus der Stadt hinaus und folgen der kurvigen Bergstraße durch die Gorges de la Clamoux bis zum "Gouffre Géant de Cabrespine". Erreichen den Eingang zu dieser großen Tropfsteinhöhle kurz vor dem Beginn der ersten Führung und werden ab 10:15 Uhr mit einer ganzen Busladung französischer Pensionisten durch die imposante Grotte geführt. Verstehen zwar das wenigste, aber die Sound-and-Light-Show ist trotzdem recht beeindruckend. Die Burgruinen von Lastours Nach einer Stunde wärmen wir uns im Sonnenschein wieder auf und fahren bald weiter zu den Schlössern von Lastours. In dem engen Ort finden wir erst keinen Parkplatz, dann überlegen wir, ob wir ohne rechte Wanderausrüstung den steil anmutenden Aufstieg zu den Ruinen überhaupt wagen sollen. Die nette Dame am Eingang zum Gelände ermutigt uns aber und außerdem ist heute, wie bei vielen anderen Museen und Sehenswürdigkeiten in ganz Frankreich, freier Eintritt. So überwinden wir den inneren Schweinehund und steigen tapfer über enge, aber einigermaßen gesicherte Wege hinauf zu den vier mittelalterlichen Burgen, die einstmals das enge Tal bewachten. Es sind zwar eigentlich nur mehr Ruinen, aber sie können bestiegen werden und bei blauem Himmel und Sonnenschein macht das sogar richtig Spaß. Nach knapp zwei Stunden sind wir wieder im Ort und fahren auf einen anderen Hügel, von dem man einen schönen Blick auf die Burgruinen gegenüber hat.
Den angebrochenen Nachmittag wollen wir mit einem Besuch bei den Schaumweinproduzenten in Limoux abschließen, dafür müssen wir zurück nach Carcassonne und dort weiter in den Süden. Brauchen allerdings etwas länger als erwartet, da wir wieder in den Einbahnen hängenbleiben. Endlich um halb vier, sind wir bei den Vignerons du Sieur d'Arques, aber entgegen der Auskunft gestern in der Touristeninfo ist dort heute zu. Damit wir nicht ganz umsonst hierher gefahren sind, besuchen wir daher den Garten der duftenden Blumen, ein kleiner botanischer Garten mit angeschlossener Gärtnerei (oder umgekehrt), wo neben Obstbäumen und Rosen die diversesten Heil- und Küchenkräuter angepflanzt werden.
Chateau Comtal auf dem Burghügel in Carcassonne Gegen 17:00 Uhr sind wir wieder in Carcassonne und müssen unser Auto diesmal etwas weiter entfernt vom Hotel abstellen. Spazieren dann hinauf zur Cité und ärgern uns, daß wir nicht früher gekommen sind -> die Ticketbüros machen gerade zu, die Besteigung der Stadtmauern oder der Besuch des Chateau Comtal sind nicht mehr möglich (in unserem Führer stehen andere Öffnungszeiten). Lassen uns von den Touristenmassen durch die engen Gassen schieben und sind gar nicht glücklich dabei, nur mehr Souvenirstände und Lokale sind geöffnet. Kommen durch die "Freßstraße", finden aber keine Speisekarte, die uns wirklich anlockt. Vor einem etwas abseits gelegenen Restaurant nehmen wir in himmlischer Ruhe mal vorsichtshalber einen Aperitif, fürs Abendessen gehen wir dann ins Restaurant La Tour Davejean weitere Informationen wo wir auf der Terrasse doch noch ganz passabel essen.
Etwas besänftigt absolvieren wir noch einen nächtlichen Spaziergang durch die nun ruhigeren Gassen und kommen gut gelaunt wieder in unserem Hotel an.

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Mo 22.9. Verkostungsreiche Reise in den Süden

Nachdem unser heutiges Ziel im Süden liegt, schlagen wir noch mal den Weg nach Limoux ein. Um 10:00 Uhr sind wir wieder bei den Schaumweinproduzenten und heute ist auch offen. Können ein paar der perlenden Tropfen verkosten und erstehen.
Die Straßen sind enger als bisher und langsam steigt das Gelände weiter an. Da die Strecke so beeindruckend sein soll, machen wir den kleinen Umweg über die Gorge de Galamus und tatsächlich ist es ein ganz spezielles Erlebnis auf einer nur 2 m breiten Straße der Felswand entlangzukurven. Die Strecke erinnert an den Hütchenparcours in der Fahrschule, nur mit Felswand rechts und hüfthoher Begrenzungsmauer links. Haben Glück und kaum Gegenverkehr, sonst wäre es doch ziemlich ungemütlich!
Burgruine Peyrepertuse Dann folgen wir den Schildern zum Chateau Peyrepertuse, das so mit dem Fels auf dem es steht verwachsen ist, daß man es fast nicht wahrnimmt. Die Straße dorthin ist wieder eng und kurvig, aber nichts im Vergleich zu vorhin. Kommen zu Mittag zum Parkplatz und erstehen im neuen Besucherzentrum die Eintrittskarten. Steigen wieder auf einen Berg zu einer Katharerfestung, der Weg ist etwas abenteuerlicher als gestern in Lastours. Die ganze Anlage ist nur mehr eine weitläufige Ruine, aber die Lage ist einzigartig, man sieht weit über das Land in alle Richtungen. Leider ist es etwas dunstig und die Fernsicht läßt daher zu wünschen übrig. Nach zwei Stunden in Wind und Sonne fahren wir wieder talwärts und gönnen uns am Fuße des Burgberges eine kleine Rast in einem freundlichen Ausflugslokal mitten im Wald.
Dann fahren wir weiter nach Maury, einem Ort der für seine Süßweine berühmt ist. Auch hier folgen wir Schildern, diesmal durch Weingärten, in denen gerade die Lese stattfindet. Nach abenteuerlicher Fahrt hügelauf und -ab kommen wir zum Weingut Mas Amiel. Vor dem Hauptgebäude liegen die großen Glasballons, in denen der spezielle Dessertwein reift und im Verkostungsraum können wir uns mit englischsprachiger Betreuung durch die ganze Palette der Weiß-, Rot- und Süßweine kosten. Natürlich können wir nicht widerstehen und so landet ein weiterer Karton im Kofferraum.
Reifefässer in der Byrrh-Fabrik Gut gelaunt kurven wir weiter und erreichen kurz von 17:00 Uhr das Städtchen Thuir. Der Grund für unseren Besuch ist die Byrrh-Fabrik, in der einige legendäre Aperitifs und Liköre hergestellt werden. Die Anlage kann im Zuge einer Führung besichtigt werden und beeindruckt vor allem durch das größte Holzfaß der Welt mit über einer Million Litern Fassungsvermögen. Als wir die Fabrik im Herzen der Stadt wieder verlassen, ist es halb sieben. Wir versuchen telefonisch ein Hotel aus unserem Michelin-Führer zu reservieren, aber das gibt es scheint's nicht mehr. Im ein paar Kilometer entfernten Elne haben wir mehr Glück und fahren noch eine halbe Stunde. Das Privatquartier Can Oliba weitere Informationen liegt direkt in der engen Altstadt und ist ein ganz hübsch hergerichteter mittelalterlicher Palast.
Die Auswahl für ein Abendessen ist hier etwas geringer, aber nicht weit weg findet sich ein bodenständiges Lokal weitere Informationen in dem wir sehr gut im Freien essen.

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Di 23.9. Abstecher ins nahe Spanien zu Salvador Dalí

Nachdem wir gestern spontan beschlossen haben, einen Ausflug ins nahe Spanien zu machen, verlängern wir unsere Unterkunft um eine Nacht und fahren um 9:15 los. Durch dichten Berufsverkehr geht es zur Autobahn und dann brausen wir zur Grenze und weiter bis Figueres. Dort fahren wir ab und kurven über Landstraßen bis Cadaques, wo wir kurz vor 11:00 eintreffen. In Cadaques waren wir schon einmal während unserer Spanienreise 2002, aber die Besichtigung des Dalí-Hauses war uns damals aus Zeitgründen nicht möglich. Jetzt kennen wir das Spiel mit den im voraus zu buchenden Eintrittszeiten schon und fahren gleich nach Port Lligat um Karten zu besorgen. Bekommen einen Termin um 13:50 Uhr und fahren dann in den Ort zur weiteren Besichtigung. Stellen das Auto auf einem kurios kostenpflichtigen Parkplatz ab (1 Minute kostet 0,037460 Euro) und spazieren durch die Hafenstadt, die nun vom Tourismus lebt und hauptsächlich aus Souvenirgeschäften, Tauchschulen, Bootsverleihen und Lokalen besteht. Blick auf die Bucht von Cadaques von Dalís Terrasse aus Trotzdem ist hier vieles um einiges günstiger als in Frankreich und so sitzen wir bald in einem italienischen Restaurant weitere Informationen (die mit richtig spanischer Küche machen erst eine Stunde später auf) und vertilgen ein reichliches Mittagsmenü.

Dann ist es schon Zeit um zum Dali-Haus zu fahren, damit wir die Besuchszeit nicht verpassen. Taubenschlag im Haus von Dalí in Cadaques Betreten pünktlich mit acht anderen Touristen die letzte Wohn- und Arbeitsstätte des spleenigen katalanischen Künstlers und können in vier mal 10 Minuten die wichtigsten Bereiche besuchen. Die Räume sind vollgestopft mit skurrilen Andenken, ausgestopften Tieren und allem möglichen Tand, das Atelier mit Hebebühne (damit der Meister im Sitzen malen konnte) beherbergt als einziger Raum echte Dalí-Gemälde. Lustig ist der mit Eiern dekorierte Garten und die Laube mit dem Kußmundsofa.
Nach der Besichtigung genießen wir den herrlichen Tag und gondeln über die kurvenreiche und teils recht steile Küstenstraße wieder nordwärts. Brauchen mit gelegentlichen Ausblick-Stops über eine Stunde zurück ins französische Hinterland und fahren dann zu dem Hofladen einer Mandelproduzentin. Kathedrale in Elne Dort erstehen wir nach Verkostung Mandelpaste und Gewürzmandeln, außerdem noch ein Fläschchen Landwein. Auf der Rückfahrt nach Elne machen wir noch Halt bei einem Supermarkt, in dem wir ein paar Lebensmittel für einen Imbiß am Zimmer einkaufen.
In Elne besuchen wir noch die Kathedrale mit ihrem sehenswerten Kreuzgang aus dem 16. Jahrhundert, den wir mit dem Pass inter-site (gestern bei Byrrh erhalten), etwas günstiger besichtigen können. Überziehen bei der Besichtigung der wunderschönen Säulen und Skulpturen etwas die offizielle Öffnungszeit, aber man ist uns nicht böse.
Um 19:00 Uhr ist die letzte Besichtigung für heute erledigt und wir spazieren zurück in unser Zimmer, wo wir unsere Vorräte vertilgen und die weitere Route für die nächsten Tage besprechen.

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Mi 24.9. Kurzbesuche auf dem Weg nach Norden

Ab jetzt geht's wieder nordwärts. Bevor wir unser Quartier verlassen reservieren wir noch telefonisch ein Hotel am Weg. In Montpellier ist alles voll, aber in Béziers, nur ein paar Kilometer davor, ist noch ein freies Ibis. Dann brechen wir auf und fahren erst mal nach Perpignan, wo wir trotz Navi Probleme haben, einen Parkplatz im Zentrum zu finden. Endlich können wir zur Besichtigung schreiten und stöbern mit einem recht ungenauen Plan von der Touristeninfo durch die verwinkelte Altstadt. Im Palais de Rois de Mallorque von Perpignan Die Kathedrale ist leider eingerüstet und eine einzige Baustelle und der Weg zum Palais de Rois de Mallorque ist recht mühsam. Der Eingang ist natürlich - wie könnte es anders sein - möglichst weit von unserem Standort entfernt und wir umrunden einmal den wehrhaften Befestigungswall. Dafür sind der Eingangsbereich mit den weiten Marmortreppen und der Aufmarschplatz sowie die Gärten im Burggraben hübsch anzusehen. Der eigentliche mittelalterliche Königspalast wird heute nicht nur als Museum genutzt, sondern auch als Kongreß- und Tagungsort. Derzeit findet in den vielen Räumen eine Sonderausstellung über sakrale Kunstwerke und deren Restaurierung statt. Sind ein Weilchen beschäftigt um alle Räume, unter anderem auch zwei Kapellen und einen Aussichtsturm, zu besichtigen, aber zu Mittag gehen wir zurück zum Auto und kurven bald darauf zur Autobahn.
Unser nächstes Ziel ist Narbonne. 'Freiluft'-Kathedrale in Narbonne Am Canal du Rubine stellen wir unseren Vectra auf einem Gratisparkplatz ab und spazieren dem Ufer entlang ins Zentrum. In einem Straßencafe stärken wir uns und spazieren anschließend durch das Rathaus zum imposanten Kreuzgang der Kathedrale. Die Kirche selbst besteht im Prinzip nur aus einem gotischen Chor und einigen Seitenkapellen, die restlichen Kapellen und das Hauptschiff wurden zwar begonnen aber enden im Nichts.
Nach dieser geballten Ladung Mittelalter streben wir zu noch älteren Sehenswürdigkeiten und landen beim Horreum. Der Eingangsbereich zur einzigen römischen Ausgrabung in Narbonne ist sehr imposant, leider können die unterirdischen Lagerräume da nicht mithalten, sie sind sehr spartanisch und ohne eigene Taschenlampe ist man aufgeschmissen. Etwas enttäuscht spazieren wir zurück zum Auto und fahren um 16:00 Uhr weiter nach Béziers.
Das reservierte Hotel Ibis liegt ziemlich außerhalb von Béziers - eigentlich schon im Nachbarort - und da wollen wir nicht wirklich hin. Wenden also wieder und folgen den Schildern zur Altstadt. Die Straßen sind enge, steile und vollgeparkte Einbahnen und entnervt fahren wir in die erste verfügbare Parkgarageneinfahrt. Landen in einem ausgehöhlten Berg und kommen ganz oben wieder heraus. Blick auf den Orb bei Béziers Suchen erst die Touristeninfo und da wir damit keinen Erfolg haben, eben gleich ein Hotel. Das Hotel de France weitere Informationen wirbt mit eigener Garage und auf Nachfrage sind sowohl ein Doppelzimmer als auch ein Garagenplatz frei. Spazieren endlich vor zur Kathedrale, die ist aber sehr baufällig und weiträumig abgesperrt. Der Kreuzgang und der barocke Garten sind aber ganz hübsch. Da um diese Tageszeit nicht mehr viel los ist, ruhen wir uns im Zimmer etwas aus und machen uns ab 19:00 auf Futtersuche. Das nur ein paar Häuser entfernte Michelin-besternte Gourmetrestaurant spricht uns nicht so an, aber auf der weiteren Suche finden wir ein Fischlokal weitere Informationen, in dem wir ausgezeichnet essen. Den Abschluß des Tages bildet ein nächtlicher Bummel durch die Altstadt zurück zum Hotel.

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Do 25.9. Auf römischen Spuren - über Nimes in die Region Gard

Tour Magne in Nimes Verlassen gegen halb zehn die enge Garage und finden problemlos zur Autobahn. Unterwegs beschließen wir, Montpellier links liegen zu lassen und gleich bis Nimes zu fahren. Finden an der Stadteinfahrt eine sehr neue Tiefgarage mit einem Ausgang nahe der Fußgängerzone. Schlendern ab 11:00 Uhr bei lebhaftem Wind ins Zentrum und kommen direkt zum Maison Carree. Dieser römische Tempel wird derzeit aber gerade renoviert und ist eingerüstet. In der ganz in der Nähe gelegenen Touristeninfo bekommen wir neben einem Stadtplan noch ein paar Infos zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. So ausgestattet spazieren wir einen Kanal entlang zu einem Park mit barocker Brunnenanlage und besteigen den dahinter liegenden Hügel. Dort wartet mit dem Tour Magne der letzte Rest der einstigen römischen Befestigungsanlage auf uns. Erstehen dort das Sammelticket für die drei Attraktionen und genießen nach dem Aufstieg über eine Betonwendeltreppe den Blick über die Stadt. Wieder zu ebener Erde unten im Park machen wir Rast im Cafe neben dem römischen Diana-Tempel, der neben dem Quellheiligtum des Nemas noch erhalten blieb.
Für die nächste Besichtigung gehen wir wieder zurück ins Zentrum, denn der römische Tempel kann für eine 3D-Filmvorführung betreten werden. Das lassen wir uns nicht entgehen und bekommen die Helden von Nimes durch die Jahrtausende präsentiert (Gladiatoren, Goten, Ritter, Rebellen und Stierkämpfer - in der Sprache der damaligen Zeit - latein - jedoch englisch und französisch untertitelt). Die nächste halbe Stunde spazieren wir dann durch die Altstadt mit diversen Kirchen, Patrizierhäusern und Brunnen.
Amphitheater in Nimes Endlich erreichen wir das Amphitheater, eines der größten und am besten erhaltenen römischen Theater überhaupt. Für die Besichtigung bekommen wir einen Audioguide, der uns die Geschichte des Amphitheaters, der Gladiatorenkämpfe und der Stadt näher bringt. In das antike Oval wurde eine moderne Stierkampfarena hineingebaut, die ein bißchen stört, aber noch Vieles aus römischer Zeit ist erhalten geblieben und man kann bis hinauf zu den antiken Tribünen klettern.
Nach über einer Stunde belohnen wir uns für so viel staubige Antike in einem modernen Cafe gegenüber, dann geht es zurück zum Auto und hinaus aus der Stadt. Stauen durch den abendlichen Berufsverkehr von einer Ampel zur nächsten, erst gegen halb sieben geht es zügiger voran. Bei Remoulin verlassen wir die Bundesstraße und zweigen nach Castillon du Gard ab. Dort in der Nähe ist unser Privat-Quartier für die nächsten Tage, die Bastide des Pins weitere Informationen. Haben schon gestern angerufen und für heute abend auch ein Essen reserviert.
Nachdem wir uns im liebevoll eingerichtete Zimmer frisch gemacht haben, verwöhnt uns der Hausherr mit selbst gekochten bodenständigen Spezialitäten und Wein - alles reichlich und gut.

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Fr 26.9. Römer, Wein und Päpste

Römischer Aquädukt Pont du Gard Strahlend blauer Himmel und wieder lebhafter Wind erwarten uns heute. Fahren um 9:45 Uhr zum nahegelegenen Pont du Gard, der am Vormittag in schönes Licht getaucht ist. Stellen das Auto am sündteuren Parkplatz beim Besucherzentrum ab und spazieren dann zum Fluß und zum atemberaubenden römischen Aquädukt. Können ungehindert im Gelände herumsteigen und aus allen möglichen Winkeln das tolle Bauwerk bewundern. Erklimmen auch einen Aussichtspunkt auf Höhe der Brückenkrone, aber da sollte man wegen des Lichtes eher am Nachmittag hinaufsteigen. Amphitheater von Orange Bis wir wieder beim Auto sind, ist es nach 11:00 und wir beschließen, über die Autobahn nach Orange zu fahren. Nach 40 Minuten stellen wir unser Vehikel ab und holen in der Info einen Stadtplan mit Rundgangvorschlag. Spazieren zum römischen Theater, das mit einer fast vollständig erhaltenen Bühnenwand eine Seltenheit darstellt (so etwas gibt es nur mehr in der Türkei und in Bosra/Syrien).
Mit dem Audioguide sind wir wieder eine knappe Stunde beschäftigt um von der Bühne über die Ränge bis zu den obersten Aussichtspunkten zu kommen. Im Ticketpreis ist auch das gegenüber gelegene, recht übersichtliche Kunstmuseum inkludiert. Nach einer Rast in einem Straßencafe fahren wir mit dem Auto ans andere Ende der Stadt und werfen noch einen Blick auf den römischen Triumphbogen, der die Ankömmlinge von Norden begrüßt.

Alter Weinkeller in Chateauneuf du Pape Nach dieser geballten Ladung Antike suchen wir nun die Weingegend um Chateauneuf du Pape auf. Dort besuchen wir erst die Burgruine am Hügel über dem Ort zur Orientierung und anschließend ein paar der Weingewölbe im Zentrum zur Verkostung. Bei eingehendem Probieren und Vergleichen merken wir, daß eine Kellerei immer wieder vertreten ist, aber die Weine dadurch nicht besser werden. Finden wo anders Besseres und müssen schon wieder ein paar Flaschen im Kofferraum verstauen ;-)
Palais du Papes in Avignon Fahren dann weiter nach Avignon und erreichen gegen 17:00 Uhr das Zentrum. Die Parkplatzsuche ist mühsam (wieder einmal Berufsverkehr) und schließlich stellen wir das Auto irgendwo an der Stadtmauer ab. Spazieren hinein in die Altstadt und müssen dabei einen ziemlich weiten Weg zur Touristeninfo zurücklegen. Versorgen uns dort mit Informationen und Stadtplan, dann spazieren wir zum Palais du Papes und zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Pont d'Avignon. Der Himmel ist plötzlich grau und öffnet seine Schleusen! Retten uns zuerst in eine Kirche und danach in eine nun überfüllte Bar und warten bei einem Aperitif-Bier auf besseres Wetter. Um 19:00 Uhr hat sich alles wieder beruhigt und wir spazieren zu einem Restaurant, das wir schon von unserem Besuch vor 6 Jahren kennen und nach etwas Suchen wieder gefunden haben. Vertilgen im Au Périgord Gourmand weitere Informationen ein passables, aber nicht mehr ganz so gutes Abendessen mit perigordinischen Spezialitäten. Auf dem langen Rückweg zum Auto kommen wir bei einem Internetcafé vorbei, von dem aus wir ein Hotel in Marseille reservieren, dann geht es zügig zurück ins Quartier.

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Sa 27.9. Märkte, Römer und Van Gogh - Arles

Markt in Uzés Zum Frühstück serviert uns der Hausherr heute eine regionale Brotspezialität (mit Speck und Käse) und macht uns auf den Markt in Uzés aufmerksam. Der liegt zwar nicht direkt am heute geplanten Weg, aber um halb zehn fahren wir trotzdem erst mal dorthin. Nachdem wir mühsam einen Parkplatz gefunden haben, schlendern wir staunend durch das bunte Treiben, das die ganze Altstadt und ein paar Seitenstraßen einnimmt. Da gibt es Textilien, Kunsthandwerk (Töpferwaren, Körbe) Kräuter und Seifen und natürlich Obst, Gemüse, Fleischwaren und Fisch, dazwischen Austern, Brot und Kuchen. Nach einer guten Stunde müssen wir mit dem Auto durch dieses Gewühl und können dann endlich zu unserem eigentlichen Tagesziel fahren, nach Arles.
Kommen dort zu Mittag an und finden uns auch hier in regem Markttreiben - die Einfahrtsstraße ist kurzerhand abgesperrt und mit Ständen verstellt. Ergattern mit Glück einen Parkplatz und durchqueren dann zu Fuß den Lebensmittelmarkt, auf dem aber schon zusammengeräumt wird.
Amphitheater in Arles Unsere erste Besichtigung absolvieren wir beim mäßig gut erhaltenen römischen Theater, dann stiefeln wir weiter zum Amphitheater, wo derzeit Renovierungsarbeiten stattfinden. Auch hier wurde ins Innere eine Stierkampfarena hineingebaut und die erhaltenen römischen Steinquader sind teilweise mit modernem Beton ergänzt. Ohne Audioguide ist die Sache schnell erledigt, römische Architektur sieht halt doch überall recht ähnlich aus....
Gleich nebenan steht das Gebäude der Fondation Van Gogh, wo wir allerdings zu unserer Enttäuschung nur moderne Kunst und nichts von Van Gogh selbst zu sehen bekommen.
Saint Trophim in Arles Nach einer Pause in einer Bar gegenüber spazieren wir brav zum nächsten Römerüberbleibsel, den Thermen. Eine Besichtigung von außen hätte auch gereicht, aber wir haben beim Theater ein Sammelticket erstanden, so daß wir eben auch hineingehen. Damit wir nicht nur Römer sehen, spazieren wir dann zur Kirche Saint Trophim mit einem prächtigen Portal, schlichtem Inneren und einem renovierungsbedürftigen, aber wunderschönen Kreuzgang. Aber die Jahrhunderte haben die schönen romanischen und gotischen Elemente ganz schwarz werden lassen und eine baldige Restaurierung täte Not.
Versuchen noch mal unser Glück mit Malerei und spazieren zum Espace Van Gogh, dem ehemaligen Krankenhaus, in dem sich der Meister behandeln ließ und vom dortigen Garten inspiriert wurde. Zwar ist auch hier vom Maler nicht mehr viel zu merken, aber der Ort ist angenehm revitalisiert und im Cafe vertilgen wir Crépes und Kaffee.
Durch die nun wieder freie Hauptstraße schlendern wir zur letzten innerstädtischen Sehenswürdigkeit, dem ehemaligen Friedhof Alyscamps. Hier sind an einer Allee alte Sarkophage aufgereiht und am Ende des Weges steht eine nie vollendete Kirche. Auch hier hat Van Gogh Motive für seine Bilder gefunden.
Van Gogh Bild: Pont de Langlois Zum Abschluß der heutigen Besichtigung fahren wir noch an den südlichen Stadtrand, dort wurde von findigen Tourismusleuten die von Van Gogh gemalte Pont de Langlois nachgebaut. Hauptsächlich sind japanische Touristen zu sehen, die die aufgeklappte - recht unmotiviert in der Landschaft stehende - Zugbrücke bewundern und fotografieren.
Nun geht es endlich heimwärts und nach einem Einkaufs- und Tankstopp unterwegs sind wir schon gespannt, was unser Hausherr weitere Informationen heute kredenzt. Sind vom "très française" gestalteten Mahl mehr als begeistert und gehen wieder einmal zufrieden schlafen.

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So 28.9. Über Aix-en-Provence nach Marseille

Rathaus mit hübschem Uhrturm in Aix-en-Provence Verlassen nur ungern die lauschige Bastide de Pines, aber kurz vor 10:00 nehmen wir die nächste Etappe unter die Räder. Den Weg nach Arles kennen wir schon und gleich dahinter folgen wir der Autobahn nach Aix-en-Provence.
Es ist nicht viel los auf den Straßen, so können wir schon um 11:00 Uhr unser Auto in einer Parkgarage abstellen. Brauchen etwas, bis wir uns orientiert haben, dann finden wir aber problemlos zum Rathaus mit dem hübschen Uhrturm. Schlendern durch die Gassen zur Kathedrale, in der allerdings gerade Messe ist und wir ziehen weiter. Das Tapisserie-Museum im erzbischöflichen Palais daneben ist über Mittag geöffnet, dort bestaunen wir den "Don Quijote-Zyklus" und Modelle der Bühnenbilder des Aix-en-Provence-Festivals.
Kreuzgang der Kathedrale in Aix-en-Provence Da viele Sehenswürdigkeiten Mittagspause machen, machen wir dasselbe und setzen uns auf den Platz vor der Kornhalle. Dann spazieren wir weiter zum Pavillon Vendome, einer hübschen Villa in einem nett gestalteten Park mit einer Fotoausstellung in den original eingerichteten Räumen. Anschließend versuchen wir unser Glück noch mal bei der Kathedrale, denn der Kreuzgang soll sehr sehenswert sein. Die Besucher werden handverlesen eingelassen, aber der Besuch lohnt sich, denn die feinen Steinmetzarbeiten an den kunstvollen romanischen Pfeilern sind wunderschön.

Springbrunnen am Cours Mirabeau in Aix-en-Provence Was an einem Sonntag in der Innenstadt zu besichtigen ist, haben wir gesehen, nun fahren wir an den Stadtrand und wollen die moderne Fondation Vasarely besuchen. Leider ist sie - wie wir feststellen müssen - seit neuestem sonntags geschlossen. Also fahren wir noch mal zurück ins Zentrum und schlendern noch über den Cours Mirabeau, wo heute ein Flohmarkt stattfindet. Die Straßencafes sind alle voll, also verzichten wir auf einen Espresso in der Sonne und fahren gleich zu unserem heutigen Ziel, nach Marseille.
Dank Navi und sonntäglicher Ruhe kommen wir ganz gut in die Metropole am Mittelmeer und zur angepeilten Straße, allerdings gibt es dort kein Hotel weitere Informationen mit dem Namen von unserer HRS-Reservierung. Ein Telefonat mit der Rezeption klärt uns über den fehlerhaften Hotelnamen auf, wir stehen direkt davor und nachdem wir das Auto in der Tiefgarage abgestellt haben können wir ein kleines Appartement beziehen.
Abendstimmung im alten Hafen von Marseille Um 18:00 Uhr marschieren wir los Richtung Hafen und nach einem halben Stündchen kommen wir zum touristischen Herz der Stadt. Schlendern dem Hafenbecken entlang und genießen die Stimmung im milden Abendlicht. Setzen mit der Gratisfähre auf die andere Seite über und suchen langsam ein Lokal fürs Abendessen. Die Empfehlungen aus dem Führer sind heute zu und so landen wir um 1/2 8 im Café de la Paix weitere Informationen. Sitzen im Wintergarten, aber sowohl Service als auch Küche lassen sehr zu wünschen übrig. Auch an den Nebentischen sind die Gäste nicht begeistert über das Gebotene und verlassen trinkgeldlos das Lokal. Dem schließen wir uns an und fahren mit der Metro zur Station Prado, von dort ist es nur mehr ein Katzensprung zu unserem Hotel.

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Mo 29.9. Eingeschränkte Besichtigungen in Marseille

Das Frühstück ist französisch spärlich, aber dank Buffet ausreichend. Haben für heute einen straffen Besichtigungsplan erstellt und beginnen mit einer Metrofahrt zum Hafen. Starten dort mit einem Besuch des kleinen Fischmarktes, auf dem wirklich ganz frische Fische und Meeresfrüchte angeboten werden, darunter imposante Exemplare wie ein Marlin mit 1m-langem Schwert. Wallfahrtskirche Notre Dame de la Garde Nehmen dann den Bus 60 zur Wallfahrtskirche Notre Dame de la Garde, die neobyzantinisch auf einem Hügel über dem Hafen thront und die Seefahrer beschützt. Sie ist über und über mit Gold und Mosaiken geschmückt und der Blick über die Stadt und das Meer zu den vorgelagerten Inseln ist sehr hübsch. Nach einer Stunde Besichtigung fahren wir zu Mittag wieder hinunter ins Zentrum. Dort staut es rundherum, Polizisten mühen sich vergeblich mit dem Verkehr ab und wir verlassen unplanmäßig an einer Kreuzung den Bus. Spazieren dann durch die steilen Gassen des Altstadt-Viertels zum Centre de la Vieille Charité. Es gäbe eine Van Gogh-Ausstellung, aber wie wir feststellen, erst ab morgen. Halten stattdessen Mittagsrast im arkadengeschmückten Innenhof und gehen dann zur Kathedrale. Die ist aber montags zu und zudem noch von einer riesigen Baustelle umgeben, denn die ganze Uferpromenade am neuen Hafen wird umgestaltet. Ergattern mit etwas Mühe noch den 83er-Bus, der fährt planmäßig die ganze Küstenstraße aus und wir wollen so gemütlich diese Seite der Stadt kennenlernen. Aber beim Hafen ist Schluß: die innerstädtischen Buslinien sind wegen des EU-Indien-Gipfels und der Anwesenheit von Präsident Sarkozy und dem Vorsitzenden der EU-Kommission Barroso kurzerhand aus Sicherheitsgründen gesperrt. Cité Radieuse des berühmten Architekten Le Corbusier Grummelnd steigen wir in die hoffnungslos überfüllte Metro um und fahren zum "Umsteigeplatz" Prado, dort ergattern wir einen Bus 21 zur Cité Radieuse. Der berühmte Architekt Le Corbusier hat hier mit diesem Hochhaus eine kleine Stadt auf Stelzen gebaut, im Jahr 1952 eine städtebauliche Revolution. Auf den ersten Blick macht das Gebäude keinen einladenden Eindruck (es wird im Augenblick gerade restauriert), aber in der Eingangshalle werden wir von einem netten Portier empfangen, der einiges zu erzählen weiß und uns den Besuch in einer noch fast original eingerichteten Wohnung empfiehlt. Die für die damalige Zeit wahrlich futuristische Planung begeistert auch uns und wir genießen die Atmosphäre noch in einem Café das zum dort einquartierten Hotel gehört.
Nach diesem Abstecher in die Architekturgeschichte versuchen wir unser Glück mit dem Küstenbus von der anderen Seite, aber es geht noch immer nicht. Nachdem dann auch noch die Metro in einer Station für 15 Minuten angehalten wird, setzen wir den Weg zu Fuß fort und gehen durch Einkaufsstraßen zum alten Hafen zurück.
Nächtlicher Blick über den alten Hafen auf die Wallfahrtskirche Notre Dame de la Garde Dort vertrödeln wir in einem Internetcafé eine Stunde und hoffen auf Normalisierung der Lage. In der Touristeninfo lassen wir uns dann noch eine Restaurantliste mit französischen Lokalen ausdrucken und klappern diese Adressen ab. Leider sind, so wie gestern auch, viele davon geschlossen. Etwas genervt landen wir wieder in der Freßmeile von gestern, aber mit dem Restaurant Le Ruban Bleu weitere Informationen vis-à-vis des gestrigen Fiaskos treffen wir eine ganz passable Wahl, zumal die Bedienung flott und freundlich ist.
Zurück im Hotel wollen wir noch telefonisch ein Quartier für morgen organisieren, aber das eine vermietet nur wochenweise, beim anderen antwortet ein Automat.

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Di 30.9. Es gibt einiges nachzuholen vor der Fahrt nach Fréjus

Kathedrale von Marseille Nachdem wir das Zimmer geräumt haben, stürzen wir uns heute mit dem eigenen PKW ins Verkehrsgewühl des Zentrums. Fast problemlos finden wir zur Parkgarage unter dem Rathaus, von dort ist es nicht mehr weit zum Centre Vieille Charité. Dort schauen wir uns doch noch die Ausstellung mit Werken von Van Gogh und seinem Vorbild Monticelli an, denn die aus aller Welt zusammengetragenen Stücke bekommt man sonst nie so ganzheitlich präsentiert.
Und weil wir schon mal da sind, lassen wir uns auch die Besichtigung der Kathedrale nicht nehmen. Die finden wir etwas überproportioniert und protzig, trotzdem ganz nett.
Die Marseille vorgelagerte Insel Chateau d'If Nachdem gestern die Fahrt auf der Corniche nicht geklappt hat, wollen wir die Strecke nun selbst abfahren, allerdings macht uns die Beschilderung einen Strich durch die Rechnung und wir landen im mautpflichtigen Entlastungstunnel und damit wieder im Stadtteil Prado. Stauen trotzig zurück, denn nun wollen wir erst recht der Küste entlang fahren, um den Blick auf das tiefblaue Meer mit den vorgelagerten Inseln und den wagemutigen Sportlern zu genießen.
Folgen so weit es geht der Küstenlinie, die Straße windet sich über die Klippen und der Ausblick ist wunderschön, auch wenn sich leider kein Parkplatz für einen Fotostop anbietet. Hinter Cassis folgen wir dann den Schildern zur Autobahn, durchqueren Toulon und fahren dann gemütlich bis Fréjus.
Stellen das Auto kurz nach 15:00 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Ortszentrum ab und gehen gleich zur Touristeninfo. Bekommen dort einen guten Plan der beieinander liegenden Orte Fréjus und Saint Raphaël und eine Wegbeschreibung zum Quartier, das wir heute morgen noch telefonisch reservieren konnten.
Kathedrale von Fréjus Bummeln anschließend durch den Ortskern, rasten in einem Café an einem belebten Platz und kommen gerade rechtzeitig für eine ca. 45 minütige Führung der Kathedrale mit zugehörigem Kreuzgang. Ist zwar nur auf Französisch, aber wir kommen in den Genuß der originalen Torflügel, dürfen in das Baptisterium aus dem 5. Jhdt. und im Kreuzgang leuchtet der Führer die bunt bemalten Holztäfelchen an der Decke an, die noch aus dem 13. Jhdt. stammen.
Jetzt ist es schon nach 18:00 Uhr und wir sollten langsam zum Gästehaus Le Vergers de Montourey weitere Informationen. Die Zufahrt ist etwas eigenwillig, durch eine Ampel geregelte Furt und über Schotterpiste in eine Sackgasse, aber wir finden das Tor und der am Telefon genannte Code öffnet die Zufahrt zu einem großen Bauernhof. Wir bekommen ein geräumiges Zimmer und rasten uns dort nach der Kurverei etwas aus. Fahren dann noch mal in den Ort für ein Abendessen und landen in einem Restaurant mit perigordinischen Spezialitäten weitere Informationen, die wir auf der etwas kühlen Terrasse genießen.
Zurück in der Unterkunft beschließen wir, den Aufenthalt in dieser geruhsamen Gegend um eine Nacht zu verlängern.

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Mi 1.10. Cannes - abseits des Filmtrubels

Auf dem Weg nach Cannes Handabdruck Harry Belafontes vor dem Festivalpalast in Cannes Das Frühstück nehmen wir mit dem Personal und den anderen Gästen am großen Familientisch ein. Durchqueren dann auf unserem Weg nach Cannes die Orte Fréjus und Saint Raphaël und bleiben unterwegs häufig stehen, um die vielen schönen Ausblicke auf rote Felsen, kristallklares Wasser und malerische Fischerdörfer zu genießen. Kurz vor 12:00 stellen wir unser Auto in die Parkgarage unter dem Festivalpalast und beginnen die Besichtigung mit dem Aufstieg zur Altstadt. Die engen, steilen Gassen führen zum Kastell, das einstmals die Bucht beschützte. Leider trübt leichter Dunst die Fernsicht, aber es ist trotzdem recht hübsch hier heroben.

Spazieren wieder hinunter zur Uferpromenade und laben uns bei einem Kiosk, an dem auch viele Einheimische Mittagsrast halten. Anschließend absolvieren wir das Pflichtprogramm mit einem Spaziergang über die legendäre Croisette, vorbei an Privatstränden zur einen Seite und Luxushotels zur anderen. Für den Rückweg wählen wir die nicht minder luxuriöse Rue Antibes mit den Boutiquen aller Nobelmarken.

Im Picassomuseum von Antibes Sind nach 4 Stunden aber froh, diese überkandidelte Stadt verlassen zu können und fahren weiter nach Westen. Versuchen dabei immer so nahe wie möglich am Meer zu bleiben und umrunden so das malerische Cap Antibes. Im namengebenden Ort finden wir leider keinen zentralen Parkplatz, auch die Stellplätze an den Badestränden sind voll. Etwas außerhalb finden wir dann doch noch ein Plätzchen für unser Auto und marschieren Richtung Zentrum. Belohnen uns erstmal mit einem Eisbecher und Blick auf die Kinder der Segelschule, dann folgen wir den Schildern zum Picasso-Museum. Dieses befindet sich im Grimaldi-Palast und zeigt moderne Kunst, nicht nur des spanischen Universalgenies. Eigentlich sind die vielen Restaurants recht verlockend, aber in Anbetracht des doch recht weiten Weges zurück beschließen wir, in Saint Raphaël unser Glück zu versuchen. Düsen über die Autobahn zurück und folgen den Schildern ins Ortszentrum. Stellen das Auto beim Hafen ab und bummeln durch den abendlichen Ort. Finden eine der Empfehlungen aus dem Führer und sind im Restaurant L'Arbousier weitere Informationen wieder mal die ersten Gäste. Lange sind wir aber nicht alleine, denn Küche und Keller sind vorzüglich und das spricht sich herum.

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Do 2.10. Regatta in Saint-Tropez und Abendstimmung in Nizza

Regattavorbereitungen in St. Tropez Freuen uns über den strahlend blauen Himmel und beschließen, nach dem Auschecken noch etwas den Luxus der Côte d'Azur zu suchen. Folgen der Küstenstraße nach Westen mit Ziel Saint-Tropez. Unterwegs bleiben wir wieder öfter stehen, die Ausblicke sind einfach zu schön. In Saint-Tropez überrascht uns der Trubel bei der Ortseinfahrt und der übervolle Parkplatz am Hafen, aber bald wissen wir warum: überall machen weiß-blaue Wimpel auf die "Voiles de Saint-Tropez" aufmerksam, mit Regatten und Prominenz.
Luxusjachten in St. Tropez Der Anblick der Boote die von ihren Mannschaften für die Wettfahrten hergerichtet werden, ist beeindruckend: Schimmerndes Holz und poliertes Messing unter den interessierten Blicken der unzähligen Schaulustigen. Die hypermodernen Kunststoffflitzer mit computergesteuerten Instrumenten haben ihren großen Tag erst morgen, heute sind die klassischen Holzjachten dran. Nachdem wir ihnen beim Auslaufen zugesehen haben, spazieren wir durch den eigentlich kleinen Ort und hinauf auf den Burghügel, um die stattlichen Jachten unter vollen Segeln bei der Regatta zu bewundern. Zwar ist alles etwas weit weg, aber die weite Bucht mit dem tiefblauen Meer ist den Aufstieg ohnehin wert.
Die Burg ist im Herbst über Mittag geschlossen, daher steigen wir wieder hinunter zum Hafen und freuen uns, in der ersten Reihe eines Straßencafés ein freies Tischchen zu ergattern. Bei einem sündteuren Bier schauen wir dem Gewurl am Hafen, den vorbeifahrenden Luxusautos, echten und falschen Seglern und aufgedonnerten (Möchtegern-)Schönen zu - sehr lustig!

Prachtvolle Jahrhundertwendebauten in Nizza Gegen halb drei verlassen wir das bunte Treiben und fahren ins Hinterland zur Autobahn, über die wir recht flott nach Nizza brausen. Hier ist das Navigationsgerät wieder recht hilfreich, denn sonst hätten wir die Zufahrt zu unserem Hotel Durante weitere Informationen in der Nähe des Bahnhofs wohl nicht so leicht gefunden. Verstauen unser Auto am sehr engen Parkplatz und stellen das Gepäck ins nette Zimmerchen. Dann brechen wir zur ersten Besichtigung auf. Spazieren gemütlich zum Hauptplatz im modernen Zentrum mit abends von innen verschiedenfarbig beleuchteten Figuren auf 10m hohen Säulen - modernen "Säulenheiligen" sozusagen. Sonnenuntergang in Nizza Weiter geht's bis vor zum Meer, wo auch die Altstadt beginnt und die bietet vielfältige Möglichkeiten, als Tourist sein Geld los zu werden: die ganze Palette an Souvenirs ist ausgebreitet, aber dazwischen finden sich auch die Geschäfte für den täglichen Bedarf der Einheimischen und Restaurants für jeden Geschmack. Bevor wir uns aber ein Abendessen suchen, gehen wir noch mal zurück zum Strand. Dort kommen wir gerade recht, um einen klassisch kitschigen Sonnenuntergang mit allen Rotschattierungen am Himmel zu bewundern. Anschließend gehen wir in die parallel zur Corniche verlaufende "Freßstraße" und landen in einem Fischrestaurant weitere Informationen, wo ich endlich eine Bouillabaisse nach Originalrezept probiere - aber ehrlich gesagt, die muß nicht unbedingt sein. Auf dem Heimweg kommen wir beim Busbahnhof vorbei und nach Durchsicht der Fahrpläne beschließen wir, morgen mit dem Bus einen Ausflug nach Monaco zu machen - zum Preis von einem Euro pro Person.

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Fr 3.10. Monte Carlo - Luxus zum Anfassen ;o)

Bucht von Monaco Nach dem Frühstück spazieren wir zum Busbahnhof und erreichen pünktlich den 10-Uhr-Bus. Die Route führt über die Küstenstraße und ist sehr malerisch. Der lebhafte Wind fegt den Himmel blank und sorgt damit für hohe Erwartungen an die heutige Besichtigung.

Fürstenpalast in Monaco Nach 40 Minuten steigen wir beim Hafen aus und spazieren einen der Hügel hinauf zum Fürstenpalast, der ganz oben steht und das kleine Reich überblickt. Stehen dort vor der Zuckerbäckerfassade und weiß uniformierten Gardisten, die brav vor dem leeren Palast Wache schieben. Bis zur Wachablöse um 11:55 setzen wir uns in eine Bar, dort pfeift einem der Wind nicht so stark um die Ohren wie auf dem offenen Platz. Trommeln und Fanfaren kündigen das Spektakel an und wir drängeln uns mit Hunderten vorwiegend deutschen Touristen an der Absperrung, um irgend etwas zu sehen. Nach 10 Minuten ist die ganze Angelegenheit vorbei und wir beeilen uns rasch zur Palastbesichtigung zu kommen, um nicht mit zu vielen Gleichgesinnten beim Eintritt Schlange stehen zu müssen. Der Audioguide führt uns durch prächtig möblierte Räume und durch die Geschichte des Fürstenhauses. Fotografieren ist dort allerdings leider verboten.

Nach einem kurzen Blick in das gleich daneben gelegene Museum Napoleonischer Souvenirs (Orden, Uniformen und Flaggen) spazieren wir durch einen Park zur Kathedrale mit den Gräbern aller Fürsten (natürlich auch Grazia Patrizia) und dann noch etwas abwärts zum Aquarium mit dem Ozeanographischen Museum. Kathedrale von Monaco Der Eintritt ist happig, aber in einigen großen Becken schwimmen beeindruckende Fische in allen möglichen Farben, auch Riesenkrabben und Quallen sind zu sehen. Das Museum wurde vor ca. 100 Jahren vom forschenden Fürsten Albert I. ins Leben gerufen und zu sehen sind neben allem möglichen Meeresgetier und einem Pottwal Luxuskarossen vor dem Casino in Monacoan der Decke auch der Nachbau eines Forschungsschiffes und Filmchen aus der Gründerzeit. Von der Dachterrasse des Museums hat man einen schönen Blick auf den Hafen und das Meer.

Nach diesem Ausflug in die Welt der Tiere gehen wir hinunter zum Hafen und auf der anderen Seite wieder hinauf in die Welt der großen Tiere. Vor dem Casino bewundern wir lässig eingeparkte Nobelkarossen (Ferrari, Rolls Royce, Bentley, Maserati, auch zwei Maybach stehen da - Porsche und aufgemotzte Audis zählen hier nicht so besonders....) und amüsieren uns über die vielen Touristen die das gleiche tun wie wir, nämlich schauen und staunen. Bummeln dann noch etwas durch die Straßen, gehen einen Teil der Formel-1-Rennstrecke ab und süffeln ein luxuriöses Bier im Café de Paris direkt beim Casino. Nach Sonnenuntergang ergattern wir gerade noch einen Bus zurück nach Nizza und nach wieder 40 Minuten Fahrt über die Küstenstraße sind wir am Rande der Altstadt, in der wir heute ein ausgezeichnetes Restaurant mit lokalen Spezialitäten weitere Informationen finden. Gut gelaunt und satt nehmen wir die moderne Straßenbahn zurück zum Hotel. Im Zimmer beraten wir dann noch das Programm für die letzten Urlaubstage.

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Sa 4.10. Letzte Stunden an der Côte d'Azur und Weiterfahrt in das Piemont

Bucht von Nizza Kathedrale von Menton Kommen schrammenlos vom Parkplatz und finden auch problemlos zur Corniche, deren Verlängerung die Uferstraße Richtung Italien ist. Unterwegs haben wir heute ein paar Mal die Möglichkeit die schöne Landschaft zu genießen. Bei Monaco nehmen wir die Umfahrungsstraße, die Stadtdurchfahrt verkneifen wir uns.

Um 11:00 Uhr erreichen wir mit Menton den letzten Ort vor der italienischen Grenze. Stellen das Auto in eine Tiefgarage und bummeln anschließend durch die Fußgängerzone und die Altstadt. Auch wenn die Kathedrale geschlossen ist, ist der ganze Ort sehr malerisch. Als Mittagessen genügt heute ein Tüteneis, mit dem wir uns für den Marsch über die Strandpromenade zum Hafen stärken. Das türkisblaue Wasser ist kristallklar und trotz lebhaften Windes sind wieder Wasserratten in den Wellen zu sehen.

Einen kleinen Eindruck vermittelt das folgende Panoramabild:

Erstehen noch ein paar typische Mitbringsel (kandierte Früchte und Calissons aus Trockenfrüchtepaste), dann geht es über die Grenze nach Ventimiglia. Nehmen die kurvige Strecke durch das Roya-Tal, über den Colle di Tenda nach Cuneo. Von dort geht es über Bra und Alba nach Neive. Dort wollen wir in einem Restaurant, das wir schon kennen, zu Abend essen und im angeschlossenen Hotel übernachten. Auf dem Weg über den Colle di Tenda Aber leider ist alles voll und wir müssen uns etwas anderes überlegen. Kurven zurück nach Alba und hinein in die Stadt, in der aber einige Straßen gesperrt sind. Werner geht zu Fuß zur Touristeninfo und bekommt mit sehr viel Glück noch ein Zimmer etwas außerhalb vermittelt. Das Hotel Medea weitere Informationen liegt auf dem Weg nach Bra und nach 10 Minuten finden wir ein neues modernes Haus mit zweckmäßigen Zimmern. Die junge Dame an der Rezeption empfiehlt uns ein Restaurant ganz in der Nähe, in dem sie uns dann telefonisch einen Tisch für 19:30 Uhr reserviert. Da unsere Herbergssuche wesentlich länger als erwartet gedauert hat, haben wir gar nicht mehr viel Zeit uns frisch zu machen.
Das Restaurant entpuppt sich als bodenständiges Wirtshaus weitere Informationen mit lokalen Spezialitäten und einem mehrgängigen Überraschungsmenü auf der Karte, für das wir uns schließlich entscheiden. Sind mit dem Gebotenen sehr zufrieden und entsprechend gut gelaunt fahren wir zurück zum Hotel.

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So 5.10. Trüffelfest in Alba

Köstlicher Käse auf dem Markt von Alba Das Frühstück gibt es mit Gutschein in der Bar nebenan und ist typisch italienisch: Cappuccino, Brioche und Orangensaft, mehr brauchen wir nach dem üppigen Mahl gestern Abend sowieso nicht. Fahren zur heutigen Besichtigung nach Alba und haben wieder Probleme einen Parkplatz zu finden. In der Zwischenzeit wissen wir den Grund, denn an diesem Wochenende findet der Trüffelmarkt mit Volksfest und Mittelalterspektakel statt.
Mittelalterliche Trachten beim Trüffelfest in Alba An den Marktständen in der Altstadt werden neben Trüffel und Öl auch Käse, Nüsse und Salami angeboten, die Umgebung gehört den klassischen Marktfahrern mit Uhren, Leder, Hausrat und Co. Wir verkosten Nußtorte und Wurst, Honig und Trüffelöl und beim Schlendern zwischen den Ständen kommen wir zur Kathedrale. Die ist zwar zu, aber das stört uns nicht sonderlich, denn davor findet gerade eine Fahnenschwinger-Vorführung in historischen Gewändern statt. Die einzelnen Stadtviertel sind in den jeweiligen Farben beflaggt und wetteifern bei verschiedenen Gelegenheiten um die Gunst des Publikums.
Am frühen Nachmittag verlassen wir das bunte Treiben und fahren nach Bra. Dort erwartet uns aber das glatte Gegenteil, der Ort ist wie ausgestorben, nicht mal eine Bar hat offen. Fahren weiter nach Fossano, dort sieht es ähnlich aus, aber immerhin in die Kirche kann man hinein. Auf dem Rückweg zum Auto sehen wir, daß das Tor zur Festung jetzt auf ist und es eine Führung gibt. Schließen uns an und kommen dabei durch (nun als Bibliothek genutzte) mittelalterliche Räume und hinauf auf einen der Türme. Festung von Fossano Von dort hat man einen netten Blick über die mittelalterliche Stadt, sonst gibt es nicht viel. Immerhin haben wir ein bißchen Zeit vertrödelt. Da das Wetter schön ist und der Nachmittag noch lange, fahren wir querfeldein nach Barolo. Dort gibt es zwar auch nicht viel zu sehen, aber es ist etwas belebter und in einem sonnigen Gastgarten trinken wir vor der Rückfahrt ins Hotel noch einen Kaffee. Die Landschaft mit den zum Teil bereits abgeernteten Weinbergen ist sehr hübsch und das schöne Wetter trägt zur guten Stimmung bei.
Nachdem wir uns frisch gemacht haben, fahren wir noch mal nach Neive, denn für heute haben wir im Ristorante La Contea weitere Informationen einen Tisch bekommen. Das Menü ist zwar nicht mehr so umfangreich wie vor 5 Jahren, aber es entspricht doch durchaus unseren Erwartungen.

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Mo 6.10. Heimfahrt durch herbstliche Bilderbuchlandschaft

Am idyllischen Lago di Comabbio Wir sind zwar im Sommerurlaub, aber es wird doch langsam Herbst: auf dem kurzen Weg in die Bar zum Frühstück kommen wir ins Frösteln. Verlassen die Gegend der Weinberge und Haselnußkulturen, Kirschen und Trüffel nordwärts Richtung Lago Maggiore. Die Landschaft erstrahlt wieder in herbstlich satten Farben, bunte Wäldchen und abgeerntete Felder liegen unter tiefblauem Himmel. Kommen eine Stunde früher als geplant zum für heute reservierten Restaurant und erkunden daher die Umgebung des Lago di Comabbio. Sind im Ristorante La Cinzianella weitere Informationen heute Mittag die einzigen Gäste, werden aber ausgezeichnet bekocht und versorgt.
Um 15:00 Uhr nehmen wir dann endgültig die letzte Etappe in Angriff und durchqueren die Schweiz. Je weiter wir nach Norden kommen, desto trüber wird es und die letzte Stunde fahren wir durch Regen. So endet dieser schöne Urlaub wie er begonnen hat, mit dem Geräusch von Regentropfen.

Im Kofferraum haben wir kulinarische Beute in Form von Weinflaschen, Dörrpflaumen, kandiertem Obst und Pralinen, Entenconfit und Schaumwein. Dazu jede Menge Fotos und vielleicht auch ein oder zwei Kilo mehr auf den Rippen - es war eben eine richtige Genießerreise!

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