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Grüezi Schwyz!

Schweiz vom 22. bis 27. August 2021



Altes Tourismus-Werbesujet für Luzern Corona hin oder her - nach einem Jahr zuhause herumsitzen, müssen wir mal wieder raus!

Große Sprünge sind aufgrund der diversen Unsicherheiten zwar keine drin, aber unser Nachbarland Schweiz ist derzeit relativ unkompliziert zu bereisen. Daher beschließen wir recht kurzfristig, ein paar Tage lang die Zentralschweiz zu erkunden.

Diese Gegend ist ja gar nicht weit weg von uns, aber zu den eigentlich möglichen Tagesausflügen kann man sich dann doch nie überwinden. Deshalb planen wir jetzt bewusst eine richtige kleine Rundreise, mit kleinen und größeren Städten, Museen und klassischem Touristenprogramm.

Wie immer möchten wir auch diesmal mit vielen Fotos Lust auf unser Reiseziel machen. Damit das möglich ist, platzieren wir hinter den kleinen Bildern größere, die sich durch Anklicken öffnen.

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Zum Anfangen hier schon einmal die Reiseroute und die zurückgelegten Kilometer:

Unsere Reiseroute

     1. Tag: Luzern [201 km]
     2. Tag: Luzern
     3. Tag: (Hergiswil) - (Thun) - Bern [139 km]
     4. Tag: Biel [101 km]
     5. Tag: Biel - (Kerzers) [62 km]
     6. Tag: (Solothurn) - Daheim [249 km]

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So 22.8. Auf geht's!

Wolkenverhangener Blick auf den Walensee Der Urlaub könnte schöner anfangen, die ganze Nacht hat es geregnet und bei unserer Abfahrt in der Früh hält der Himmel noch immer nicht dicht. Aber das hat den Vorteil, dass nicht so viele Sonntagsausflügler unterwegs sind und die Fahrt doch recht zügig verläuft. Fahren via Sargans und legen gegen 9:00 am Walensee eine Frühstückspause ein. Ab hier ist dann nur mehr die Straße nass und wir fahren bei regem Verkehr südlich des Zürichsees und westlich des Zugersees nach Luzern am Vierwaldstättersee.
Vor dem Verkehrshaus steht der Bohrkopf der Gotthard-Tunnelbohrmaschine mit 10m Durchmesser
Da es immer noch trüb und kühl ist, beschließen wir, bereits heute das Verkehrshaus der Schweiz zu besuchen. Es liegt direkt am See und ist natürlich heute als Schlechtwetterprogramm gut besucht, aber wir ergattern einen Parkplatz, füttern die Parkuhr für 5 Stunden und gehen zur Kasse. Dort erstehen wir den Luzerner Museums-Pass für CHF 36,-- (der Einzeleintritt nur fürs Verkehrshaus allein kostet schon satte CHF 32,-- !) mit dem wir morgen noch einige andere Museen besuchen werden, dann stürzen wir uns um halb zwölf ins Getümmel.

Die Convair 990 Coronado war 1961 das schnellste Verkehrsflugzeug der Welt Das Verkehrshaus ist ein Technikmuseum mit Schwerpunkt Transport und Kommunikation zu Land, zu Wasser und in der Luft, großteils mit Bezug zur Schweiz. Auf dem Gelände befindet sich auch das "Hans-Erni-Museum", dem wir uns gleich zu Beginn unseres Rundgangs widmen. Es enthält viele Grafiken, Skulpturen und Gemälde des Schweizer Künstlers. Danach wandern wir durch das Freigelände und halten uns lange im Bereich Luftfahrt auf. Dort sind unter anderem ausgemusterte Maschinen der Swissair, der Luftwaffe und auch ein Rettungsflugzeug der REGA zu besichtigen. In der Automobilhalle stehen hübsche Oldtimer und futuristische Prototypen in einer Art Setzkasten an der Wand, im Schifffahrtsbereich stampft eine alte Dampfmaschine und im Eisenbahnmuseum stehen die alten Lokomotiven und Waggons neben einem Modell des Gotthard-Basistunnels. Sind wirklich die ganze Zeit unterwegs und am Schauen, so dass wir gar nicht merken, dass es schon wieder zu regnen begonnen hat. Das Freigelände haben wir in weiser Voraussicht gleich zu Beginn erkundet, aber die Hallen werden jetzt sehr voll. Wir beenden daher unseren Besuch und kehren zum Auto zurück.
Enten und Abendfähre am  nebelig, verregneten Vierwaldstätter See
Unser Hotel Richemont liegt nicht weit weg und wir checken für 2 Nächte dort ein. Das Restaurant soll gut sein, aber schließt (coronabedingt?) bereits um 17:00 Uhr. Bevor wir das Zimmer beziehen, gönnen wir uns daher dort noch eine kleine Erfrischung.
Machen uns kurz frisch und spazieren zum Lido, was uns im Hotel empfohlen wurde. Direkt neben dem Yachthafen steht mit Blick auf den See das Restaurant Seehaus Grill. Bekommen den letzten freien Tisch und danach lassen wir uns mit einer gemischten Grillplatte und einem Schweizer Wein verwöhnen. Nach dem Zahlen prasselt jedoch ein Wolkenbruch herunter und wir müssen die Wartezeit mit einem weiteren Glas Wein überbrücken - so ein Pech aber auch!
Bei "normalem" Regen spazieren wir am melancholisch anmutenden Seeufer zurück zum Hotel und beratschlagen noch den morgigen Tag.

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Mo 23.8. Was macht ein Tourist in Luzern?

Die 'Hofkirche' St. Leodegar im Hof Jahrmillionen alte Gletschertöpfe im Luzerner Gletschergarten Heute lassen wir uns Zeit und genießen das umfangreiche Frühstücksbuffet. Kurz vor halb neun stehen wir dann an der nahegelegenen Haltestelle der Linie 24 und steigen in den pünktlichen Bus Richtung Innenstadt. Steigen bei der Haltestelle Luzernerhof aus, denn von dort sollten die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichbar sein. Beginnen bei der Hofkirche - eigentlich St. Leodegar im Hof - mit den zwei spitzen Türmen, aber wegen der Vorbereitungen für eine Trauerfeier verzichten wir auf eine Besichtigung.

Spazieren daher gleich weiter zum Löwendenkmal, das malerisch über einem Teich in die Felswand gehauen wurde. Es erinnert in der Allegorie eines sterbenden Löwen an die am 10. August 1792 beim Tuileriensturm in Paris gefallenen Schweizergardisten - das etwas trübe Wetter und die sich daraus ergebende leicht melancholische Stimmung passen da gut dazu. Nach den Pflichtfotos vom sterbenden Löwen gehen wir ein paar Schritte weiter und kommen zum Gletschergarten, den wir mit dem gestern erstandenen Museums-Pass (statt CHF 20,- Einzeleintritt) besuchen. Hier gibt es einerseits die vor rund 20 Millionen Jahren natürlich entstandenen Gletschertöpfe zu sehen, daneben ein kleines Museum mit beliebten Sammlerstücken des 19. Jahrhunderts, eine historische Gartenanlage, die alles einfasst und die Felsenwelt, in der man der Geologie auf den Grund gehen kann. Eine unalpine Attraktion ist das Spiegellabyrinth vom Ende des 19. Jahrhunderts, das dem Löwenhof der Alhambra in Granada nachempfunden ist.

Urzeitliches Skelett im Museum des Luzerner Gletschergartens Nachdem wir alles durchwandert haben, verlassen wir gegen halb zwölf die ruhige Oase in der Stadt und wandern wieder abwärts zum Bourbaki Panorama, das sich im ersten Stock über einem Kino befindet. Auch hier erspart uns der Museums-Pass die CHF 12,-- Eintritt. Angeschlossen ist derzeit eine Sonderausstellung zum Thema "Grenzen, Neugier, Hoffnung, Mut". Dauerhaft präsentiert ist ein riesiges Rundgemälde das eindrücklich den Marsch der unterlegenen Soldaten des französischen Generals Bourbaki vermittelt, die im deutsch-französischen Krieg 1870/71 in der Schweiz interniert wurden. Beeindruckt und nachdenklich setzen wir unsere Besichtigungstour fort. Bei dem tollen Wetter hebt sich unsere Stimmung aber rasch wieder und unten an der Seepromenade genießen wir dann in einem Café eine kleine Mittagsrast in der Sonne.
Dreieckige Gemälde in den Giebeln der Kapellbrücke
Anschließend spazieren wir bei schönstem Wetter am Quai entlang, bis wir am Abfluss der Reuss aus dem Vierwaldstätter See zur Seebrücke kommen. Von dieser mehrspurigen Autobrücke aus hat man den ersten schönen Blick auf die historische Kapellbrücke, die sich (nach einem verheerenden Brand 1993) wieder malerisch über den Fluss spannt. Sie verbindet die historische Altstadt mit dem Wasserturm mitten im Fluss, macht dort einen Knick und führt weiter zur Kleinstadt. Auch wir betreten nun die gedeckte Holzbrücke und schlendern unter den dreieckigen Gemälden in den Giebeln mit Szenen aus der Stadtgeschichte hinüber ans andere Ufer. Dort erkunden wir kurz die barocke Jesuitenkirche, dann spazieren wir weiter durch die alten Gassen bis wir zur Sammlung Rosengart kommen. Legen am Eingang wieder unseren Museums-Pass vor und erkunden dann eine knappe Stunde diese private Sammlung mit Werken des Impressionismus und der klassischen Moderne, allen voran Pablo Picasso und Paul Klee, aber auch Matisse, Chagall, Miró und viele andere. Etwas geschafft entledigen wir uns dann wieder unserer Mundmasken und spazieren zurück zum Fluss. Überqueren die ebenfalls historische holzgedeckte Spreuerbrücke und kommen, am kleinen Kraftwerk am Wehr vorbei, zurück in die Altstadt.

Das malerische Hotel Château Gütsch hoch über dem Vierwaldstätter See Beschließen noch einmal zur Hofkirche zu gehen, damit wir die Kirche auch bei der nun strahlenden Sonne fotografieren können und kommen auf dem Weg dorthin noch an einigen netten Flecken vorbei. Nach dem Besuch von Kirche und Friedhof schlendern wir wieder zum Seeufer und dösen in der Sonne. Um 16:15 sind wir am Schwanenplatz, dem Verkehrsknotenpunkt am Eingang zur Altstadt, dort liegen die Linien- und Ausflugsschiffe. Wir haben uns für eine kleine Rundfahrt in der Luzerner Bucht entschieden und genießen die Fahrt am Heck des Schiffes mit ungetrübtem Blick auf diverse Sehenswürdigkeiten: vorbei an der Hofkirche, dem Casino, dem Verkehrshaus und unserem Hotel, weiter zur Christusstatue von Meggen, diversen malerischen Anwesen und immer mit Ausblick auf die "Hausberge" Rigi zur einen und Pilatus zur anderen Seite. Unser Ausflugsboot am Vierwaldstätter See Auf dem Rückweg zum Anleger passieren wir noch die Villa mit dem Richard-Wagner-Museum und das "KKL" (Kultur- und Kongresszentrum Luzern). Nach einer Stunde legen wir wieder am Ausgangspunkt an - war ein gemütlicher und geruhsamer Ausflug, mit einigen Informationen zur Stadt und zum See.

Jetzt haben wir Hunger bekommen und machen uns auf die Suche nach einem Abendessen. Ganz touristisch suchen wir unser Glück in der Altstadt und im Restaurant des Hotels des Alpes ergattern wir einen kleinen Tisch direkt neben der Kapellbrücke an der Reuss-Promenade. Essen Fisch mit lokaler Weinbegleitung und auch als Dessert muss es was "Typisches" sein - Kräutereis "Almöhi" und Eisbecher "Wilhelm Tell" - wir sind ja Touristen! Zufrieden stiefeln wir dann zum Schwanenplatz und besteigen dort bald einen Bus zurück zum Hotel. Hier schreiben wir noch die Ansichtskarten, die wir unterwegs erstanden haben und durchforsten die vielen Prospekte, die wir unterwegs eingesammelt haben. Vielleicht finden wir ja noch etwas in der Umgebung, das auf dem Weg liegt.

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Di 24.8. Glaskunst, Kunst und eine verkannte Hauptstadt

Ausstellungsstücke der Glasi Hergiswil Schloss Thun Stehen zeitig auf und packen schon mal alles zusammen. Nach dem reichlichen Frühstück beladen wir das Auto und machen uns auf den Weg nach Bern. Nehmen aber nicht die kürzeste Strecke, sondern folgen zunächst dem Seeufer nach Hergiswil. Denn tatsächlich war unter den Prospekten einer von der "Glasi Hergiswil". So nennt sich die letzte Glashütte der Schweiz, die noch aktiv ist. Bei einem Rundgang durch das Glasmuseum, vorbei am Schmelzofen mit den Glasbläsern und durch die Sammlung alter Designs geht es in den Laden mit den aktuellen Produkten. Sehr interessant und nett gemacht.

Kurz vor elf fahren wir dann weiter, begleitet von leichtem Regen und Baustellen, am Lungernsee vorbei und erreichen - geleitet vom Navi - problemlos die Schlossgarage in Thun. Mit dem Lift geht es bequem hinauf auf den Schlossberg und im Lokal im Schlosshof machen wir erst mal Pause. Dann erstehen wir Tickets und ersteigen den Donjon vom Schloss Thun mit netten Ausstellungen in jedem Stockwerk und dem imposanten Rittersaal, wo gerade eine Theatergruppe probt. Ganz oben, unter dem 20 m hohen Walmdach, kann man die beeindruckende Zimmermannskunst des Dachstuhls bewundern und von den kleinen Türmchen aus hat man einen schönen Blick über die Stadt und den See.
Nach dem Verlassen des Schlosses besuchen wir noch kurz die nicht weit entfernte Stadtkirche mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert am Turm und dem schlichten Kirchenschiff.

Eine der 3 'organischen' Ausstellungshallen des Paul Klee Zentrums Die Berner Zytglogge (der Uhrturm) Kurz vor zwei fahren wir dann zügig weiter nach Bern. Das erste Ziel liegt etwas außerhalb der Stadt, nämlich das Zentrum Paul Klee. Die beeindruckende Architektur des Gebäudes ist mindestens ebenso sehenswert wie die Sammlung von Werken des expressionistischen Künstlers und die Ausstellung moderner Malerei. Skulpturen stehen im Gelände und könnten auf einem Rundweg erkundet werden, was wir uns aber wegen des unsicheren Wetters verkneifen.

Nach etwa einer Stunde fahren wir dann ins Zentrum der Schweizer Hauptstadt zum stylischen Prizeotel. Hier können wir unser Auto in ein Parkhaus stellen und beziehen das Zimmer. Gleich gegenüber ist eine Bushaltestelle und wir haben auch Gratistickets im Hotel bekommen, aber da die Altstadt schön unter uns liegt, ziehen wir den Spaziergang hinunter zum Bärengraben und der Aare vor. Aber es zieht sich und auch der Himmel zieht schon wieder etwas zu, aber wir erkunden trotzdem noch ein wenig die Berner Altstadt. Stapfen tapfer die steile Hauptstraße mit den Laubengängen vor den Geschäften entlang, dann kommen wir noch zum Rathaus mit der "Zytglogge" (dem Uhrturm), dem Bundeshaus und zum Casino. Auf der hohen Brücke über die Aare bläst uns fast der lebhafte Wind um und wir flüchten zurück zum Casino. Dahinter finden wir das Restaurant "Harmonie", wo wir uns bereits um halb sechs für ein Aperitifbier hinsetzen können, da die Küche - wie fast überall - auch hier erst um 18:00 Uhr öffnet. Während sich das Lokal mit Einheimischen füllt, lassen wir uns ein klassisches Schweizer Menü (Königinnenpastetli, Kalbsgechnetzeltes an Champignonrahmsauce, Mostcreme) servieren und gönnen uns eine Flasche Schweizer Wein dazu. Zufrieden spazieren wir dann durch die Altstadt zur Bushaltestelle und lassen uns hinauf zum Hotel fahren. An der Rezeption/Bar gönnen wir uns noch einen lokalen Digestiv und verziehen uns bald aufs Zimmer.



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Mi 25.8. Von Bern westwärts

Schweizer Bundeshaus gesehen von der Kirchenfeldbrücke Das Berner Münster Vom Frühstücksbuffet haben wir uns etwas mehr erwartet, aber wir werden trotzdem satt. Deponieren unsere Koffer im Auto, das wir erst zu Mittag aus der Parkgarage holen müssen. Um neun spazieren wir noch einmal hinunter in die Altstadt, aber es ist noch immer sehr stark bewölkt und das Licht nicht so besonders. Trotzdem schauen wir uns nun einige Sehenswürdigkeiten etwas genauer an. Beginnen beim Bundeshaus, das sowohl vom Bundesplatz aus, als auch von der Kirchenfeldbrücke aus sehr malerisch anzusehen ist.

Versuchen unser Glück auch noch bei der Zytglogge, dem aus dem Mittelalter stammenden Uhrturm mit astronomischer Uhr und Glockenspiel. Dann spazieren wir noch zum Münster, das wir um 10:00 endlich betreten dürfen. Das gotische Hauptportal ist sehr schön, leider ist das Innere gerade eingerüstet und das Gewölbe daher nicht wirklich sichtbar. Spazieren durch die Gerechtigkeitsgasse in der 1983 ins UNESCO-Welterbe aufgenommenen Altstadt, vorbei an diversen Brunnen und Denkmälern, zurück zur Aare und besteigen am Bärenplatz den Bus, der uns schweißfrei hinauf zum Hotel bringt. Dort holen wir das Auto und fahren durch das Einbahn-Gewirr nun selber hinunter zur Aare, um das Restaurant "Terrasse" zu suchen. Das hätten wir gestern fürs Abendessen vorgesehen, aber nicht gefunden. Es liegt direkt am Flüsschen und bei schönerem Wetter könnte man hier sicher einen entspannten Essenshalt einlegen. Wir nehmen jetzt nur eine kleine Erfrischung auf der Terrasse direkt über dem Wasser beim Wehr und setzen unsere Reise kurz vor Mittag fort.

Denkmal am Bieler See für Nicolas Hayek, den Retter der Schweizer Uhrenindustrie Ein paar bekannte Produkte der Schokoladenfabrik Camille Bloch Lassen nun die Schweizer Hauptstadt hinter uns und folgen den Anweisungen unseres Navis. Erreichen so nach etwa einer halben Stunde ein Parkhaus in der Nähe des Bahnhofs Biel/Bienne. Von dort spazieren wir zum Bielersee und vertrödeln etwa Zeit mit dem Betrachten von Enten und Möwen und dem Schreiben unserer Notizen. Gehen zurück zum Auto und lassen uns nach Courtelary, etwas westlich des Bielersees, bringen. Dort steht die Schokoladenfabrik Camille Bloch, in der man bei einem Besuch der "Schokoladewelt" sowohl die Herstellung, als auch die Geschichte dieser Schweizer Schokolade erleben kann. Kosten uns ab halb drei durch die Köstlichkeiten und können im Fabrikshop nicht widerstehen - ein paar likörgefüllte Tafeln verschwinden in unserem Gepäck.

Dann geht es etwa eine halbe Stunde zurück nach Biel, dort haben wir im Hotel Metropol ein Zimmer reserviert, das wir nun beziehen. Im hoteleigenen Bistro bekommen wir einen Willkommensdrink, dann stellen wir das Auto in die Tiefgarage und spazieren zur Bieler Altstadt. Durchstreifen die malerischen, verwinkelten Gassen und haben dabei immer ein Auge auf ausgehängte Speisekarten. Am Ring, einem netten mittelalterlichen Platz im historischen Zentrum, finden wir das Restaurant Pfauen, dessen Karte bodenständige Spezialitäten verspricht. Dort setzen wir uns mutig an einen Tisch im Freien und essen Kaninchenleber bzw. Ross-Entrecôte, dazu trinken wir diesmal argentinischen Malbec. Das Service könnte freundlicher sein und so verkneifen wir uns ein Dessert. Der Himmel ist erstmals wolkenlos, die Luft für August aber doch etwas frisch, trotzdem bereuen wir das erste Abendessen in Freien seit längerem nicht. Zufrieden spazieren wir zurück zum Hotel, wo wir uns noch einen Schlummertrunk gönnen.

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Do 26.8. Biel, die Zeit und viele Tiere

Malerisches Einkehrplätzchen in der Obergasse Standseilbahn zum einstigen Luftkurort Magglingen Gut geschlafen und passabel gefrühstückt. Lassen das Auto in der Garage und spazieren wieder zur Bieler Altstadt, die sich bei strahlendem Sonnenschein malerisch präsentiert. Sehen uns als erstes die spätgotische Stadtkirche an, die wehrhaft am Hang steht. Sie ist allerdings innen reformiert nüchtern, nur einige Fresken sind als Schmuck übriggeblieben. Gleich nebenan am Ring sind das Zunfthaus und der Gerechtigkeitsbrunnen sehenswert, ebenso wie der gesamte Platz mit dem Bieler Stadttheater und der Berner Hochschule der Künste.

Zu Fuß verlassen wir die Altstadt und spazieren westwärts, die Hauptstraße entlang, bis wir nach etwa einem Kilometer die Magglingen Standseilbahn erreichen. Erstehen mit leichten Schwierigkeiten am Automaten eine Fahrkarte (hin und retour) und lassen uns hinauf in den einstigen Luftkurort Magglingen bringen. Neben der Bergstation steht heute die Sportuniversität und das ehemalige Grandhotel Bellevue, von dessen Terrasse aus wir theoretisch einen schönen Blick über den Bieler See hätten. Leider ist es etwas dunstig und die Fernsicht daher nicht ganz so schön wie erhofft.
Sportlichere Leute als wir können den von hier startenden Wanderwegen, die die ganze Umgebung erschließen, sicherlich einiges abgewinnen.

Die monströse Cité du Temps von Swatch und Omega, geplant vom japanischen Stararchitekten Shigeru Ban


Modell der Apollo 11 Mondfähre und die beim Mondspaziergang getragene Omega-Uhr Speedmaster Professional in der Cité du Temps Beim Blick auf die Fahrkarte sehen wir, dass es ein ganz normales Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt ist und wir beschließen, die Gültigkeitsdauer auszunutzen. Fahren wieder mit der Seilbahn hinunter in die Stadt, können fast nahtlos in einen Bus zum Bahnhof umsteigen und dort ergattern wir im letzten Moment noch einen Bus der Linie 2, mit dem wir zur Cité du Temps (Stadt der Zeit) fahren wollen. Zu spät merken wir, dass wir in die falsche Richtung fahren, steigen also an der nächsten Station wieder aus, wo wir nahtlos in den "Gegenbus" umsteigen können und so schließlich doch noch an unser Ziel kommen. In einem futuristischen Gebäude am ehemaligen Produktionsstandort von Omega befinden sich die beiden Ausstellungen, Planet Swatch und Omega Museum. Der Eintritt ist kostenlos und wir verbringen die nächste Stunde damit, tausende Plastikuhren im oberen Geschoss und die Luxusuhren im Stockwerk darunter anzuschauen. Zu sehen gibt es 007-Einzelstücke, Sonderanfertigungen für Taucher und Astronauten und auch zierliche Schmuckuhren vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Auf Dauer ist die geballte Uhrenwucht aber dann doch etwas ermüdend, sodass wir den Spaziergang zum nahen Hotel danach wirklich genießen. Muntere Fächertaube im Papiliorama in Kerzers

Dort holen wir das Auto und fahren in den kleinen Tierpark Biel am Bözingenberg. Parken schattig im Wald und erkunden dann das frei zugängliche Gelände mit den Gehegen für in der Schweiz beheimatete Tiere wie Eulen, Goldfasane, Wachteln, Waschbären, Ziegen und Hirsche.

Löffler im Papiliorama in Kerzers Um halb drei fahren wir noch einmal in die Umgebung von Biel, ins etwa 30 km entfernte Kerzers. Auch hier gibt es eine tierische Attraktion, nämlich das Papiliorama. Schon von weitem sieht man drei große Kuppeln in der Landschaft. Sie beherbergen ein tropisches Schmetterlingshaus, einen eigenen Bereich für nachtaktive Tiere und einen nachgebildeten Regenwald. Natürlich ist es schwül in den Gewächshäusern, aber die bunten Falter sind wunderschön, und auch sonstiges Getier wuselt zwischen den Pflanzen herum. Die Nachttiere sind eher schwer zu finden, dafür ist im Regenwald wieder mehr los - wir sehen Tukane, Löffler und Nasenbären. Nach zwei vergnüglichen Stunden geht es wieder zurück nach Biel.

Wir haben am Seeufer ein Restaurant fürs Abendessen ausgewählt, aber das ist leider voll und so müssen wir weitersuchen. Stauen also im Abendverkehr die Uferstraße entlang und kommen zum Restaurant du Lac. Finden gleich davor einen Parkplatz und bekommen dann auf der Terrasse auch noch einen netten Tisch mit Blick auf den See, das hatten wir gar nicht mehr erwartet. Natürlich bestellen wir das große Fischmenü, wenn wir schon in einem ausgewiesenen Fischrestaurant sind. Das Essen ist dann gut und reichlich und der Weißwein aus der Gegend hat exzellent dazu gepasst.

Zufrieden verabschieden wir uns vom Bieler See und fahren - nun über fast leere Straßen - zurück zum Hotel.

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Fr 27.8. Heimfahrt über Solothurn

Das massive Baseltor der alten Solothurner Stadtmauer Der Bannerträger oder Venner (die zweitmächtigste Amtsperson nach dem Schultheiss) krönt die Säule des St. Ursen Brunnens mitten am Marktplatz Heute ist ein traumhafter Tag, die Sonne lacht vom tiefblauen Himmel. Packen unsere Sachen zusammen, verstauen das Gepäck im Kofferraum und laben uns noch einmal am Frühstücksbuffet. Beschließen, nicht schnurstracks heimzufahren, sondern unterwegs noch etwas anzuschauen. Verlassen daher die zweisprachige Stadt im äußersten Westen der Deutschschweiz mit dem Ziel Solothurn. Die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons liegt nur 30 km östlich von Biel und verspricht eine lebendige Altstadt mit vielen barocken Bürgerhäusern.

Stellen das Auto kurz nach 10:00 in der Parkgarage beim Bieler Tor ab und spazieren hinter die Stadtmauer. Dort lassen wir uns von den schönen Fassaden, den wuchtigen Stadttoren und -türmen, Figurenbrunnen und den Kirchen bezaubern. Zwar ist die St. Ursenkathedrale teilweise eingerüstet, aber das mit Stuck verzierte Innere ist wirklich sehr schön. Das passende Besichtigungswetter hebt unsere Stimmung natürlich zusätzlich und lässt die vielen goldgeschmückten Details mit uns um die Wette strahlen. Nach einer Stunde "Häuser schauen" setzen wir uns in ein Café am Hauptplatz beim Zeitglockenturm und geben uns dem "Leute schauen" hin.
Gut gelaunt holen wir dann das Auto aus dem Parkhaus, fahren zur A1 und ihr entlang nördlich an Zürich vorbei. Obwohl der Verkehr recht dicht ist, sind wir ohne nennenswerte Staus nach knapp drei Stunden zu Hause.

Auf dieser kleinen Rundreise haben wir 752 km zurückgelegt, dabei nette Städte gesehen und große und kleine Sehenswürdigkeiten entdeckt. Wie gesagt, die Entfernung zu unserem Zuhause ist eigentlich nicht groß, trotzdem bleiben uns die Schätze der Schweiz meist verborgen. Wir finden, es lohnt sich auf alle Fälle, sie zu heben!

Uf Wiederluege, Schwyz!



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