Nachdem aus beruflichen Gründen unser Sommerurlaub erst im November stattfinden konnte, suchten wir ein Reiseziel auf der südlichen Halbkugel. Lateinamerika bot sich an und Brasilien bekam den Zuschlag.
Wie immer organisierten wir möglichst alles selbst und daher planten wir genügend Zeit für die nötigen Transfers und individuellen Besichtigungen ein. So kam es, daß wir in dreieinhalb Wochen "nur" das Programm einer 10-Tage-Reisebüro-Rundreise absolvierten, dafür aber erholt die Heimreise antreten konnten.
Genaueres über unsere Vorbereitungen, Beweggründe und Erfahrungen sind ebenso wie die unterwegs gesammelten Informationen und persönlichen Empfehlungen in der Info-Sammlung Brasilien zusammengetragen und sortiert. Dort sind auch weiterführende Links angeführt. Im Text sind Verweise auf die Info-Sammlung mit
markiert.
Und nun endlich zu den Erlebnissen und Eindrücken, die unsere Brasilienreise so einzigartig machten.
(Alle Bilder haben erläuternde Beschreibungen mittels Tabs und können durch Anklicken vergrößert werden, bzw. es verbirgt sich mehr dahinter)
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Unsere Reiseroute:
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São Paulo -
Parati -
Rio de Janeiro -
Iguaçu -
Brasília -
Amazonas -
Manaus -
Salvador da Bahia -
(Ilha de Itaparica) -
São Paulo
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Di 1.11. Flug nach Brasilien
Lassen uns am Abend von einem lieben Kollegen zum Grenzbahnhof St. Margrethen bringen und besteigen den Zug nach Zürich-Flughafen. Haben dort genügend Zeit für alles Notwendige und fliegen mit leichter Verspätung gegen 22:30 Uhr ab. Der Flug verläuft anfangs ruhig, erst gegen Morgen holpern wir ein Weilchen durch eine dicke Wolkensuppe - aber egal, Hauptsache Urlaub und São Paulo ist nicht mehr weit.
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Mi 2.11. São Paulo - erste Annäherung
Landen kurz vor 7:00 Uhr in São Paulo und können problemlos einreisen.
Wechseln dann gleich ein paar Euro in Real - bei zwei Wechselstuben zum gleichen Kurs, aber bei der Banco do Brasil im Gegensatz zur anderen mit happigen Spesen.
Folgen den Hinweisen der Mädchen von der Tourist-Info zum Busterminal und fahren mit dem Flughafenbus zur Praça Republica, wo wir unsere Rucksäcke schultern und die paar Meter zum Hotel "Real Castilha"
zu Fuß zurücklegen. Obwohl es doch noch recht früh ist, bekommen wir dort gleich ein geräumiges Zimmer, in dem wir uns frisch machen und neu organisieren. Sind trotz unruhiger Nacht nicht besonders müde und beschließen, schon vor Mittag auf erste Erkundungstour zu gehen.
Bummeln durch die Gegend, über die Praça Republica und zur Kirche Nossa Senhora da Concolação mit zuckerlblauem Innenraum. Heute am Allerseelentag ist hier in Brasilien Feiertag und die meisten Geschäfte sind geschlossen. Finden allerdings ein Shopping-Center das geöffnet hat und dort in der "Freßetage" machen wir die erste Bekanntschaft mit der brasilianischen Küche - in einem Kilobuffet gönnen wir uns einen schmackhaften Querschnitt durch nationale Haupt- und Nachspeisen.
So gestärkt marschieren wir zur Kathedrale Sé aus dem Jahre 1954, die allerdings außer den 10.000 Orgelpfeifen, die den Altar wie ein Zaun umstehen und ein paar modernen Mosaiken nicht viel zu bieten hat.
Der Abstecher zur alten Franziskanerkirche endet vor einem Baustellenzaun, also gehen wir zurück zur Metrostation Sè und fahren mit der U-Bahn zum Busterminal Tiètê, wo wir Fahrkarten für den Überlandbus nach Parati für übermorgen erstehen. Tuckern anschließend zurück ins Zentrum nach São Bento. Laut Führer soll die namengebende Kirche geöffnet sein, ist sie aber nicht. Aber jetzt ist es schon nach 15:00 Uhr und eine weitere Fahrt zu einem Park oder Museum rentiert sich nicht mehr. So gehen wir zurück zum Hotel und vertilgen ein paar der unterwegs erstandenen Lebensmittel. Gehen heute nicht mehr weg, sondern bald schlafen.
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Do 3.11. Gifttiere und moderne Architektur
Nach reichlichem Frühstück gegen 9:30 zur Touristen-Info an der Praça Republica gegangen, dort Metro-Plan und Wegbeschreibungen zu unseren heutigen Zielen erhalten. Besteigen einen Bus zur Universitätsstadt, erwischen allerdings den falschen und müssen irgendwo umsteigen - erreichen trotzdem das "Instituto Butantan"
, das Zehntausende Giftschlangen zur Serumgewinnung züchtet und in einem Terrarium ein paar davon zeigt. Das angeschlossene Mikrobiologie-Museum und das historische Museum sind schnell erledigt, denn die rein portugiesische Beschriftung sagt uns nicht viel.
Nehmen einen Bus zurück ins Zentrum und haben Glück, in der Nähe des MASP
ist eine Haltestelle. Spazieren durch die Avenida Paulista zu diesem einstmals modernen Bau, der die wichtigste und umfassendste Kunstsammlung Lateinamerikas beherbergt. Die Ausstellung im 2. Stock ist aber eher enttäuschend, auch wenn Werke vom späten Mittelalter (Hieronymus Bosch) bis in die Moderne (Alexander Calder) gezeigt werden. Eher zufällig finden wir aber dann im 2. Untergeschoß Meisterwerke von Monet, Manet, Degas, Van Gogh, Picasso, und, und, und - eine Wucht!!
Gönnen uns dann ein Taxi zum Parque do Ibirapuera. Dort befinden sich in von Oscar Niemeyer gestalteten Ausstellungspavillons das "Museu de Arte Moderna"
und die Architektur-Biennale. Da die Expo bis 22:00 Uhr geöffnet ist, schauen wir zuerst noch bei den brasilianischen Künstlern der Neuzeit vorbei und bewundern die Stücke im Skulpturenpark. Dann verbringen wir ein paar Stunden mit zeitgenössischer Architektur und Design aus aller Welt im sehr ausgedehnten Biennale-Pavillon.
Schlendern gegen 19:30 durch die Dämmerung zur Bushaltestelle und besteigen einen Bus mit Aufschrift "Estação Luz". Rumpeln Richtung Zentrum, dann können wir in die Metro umsteigen und zu "unserer" Station Praça Republica fahren. Recht nahe ist ein Restaurant, das von vielen Einheimischen frequentiert wird und wir vertilgen dort gutes gegrilltes Rindfleisch mit diversen Beilagen und als Dessert einen Caipirinha
. Sind gegen halb elf satt und müde im Hotel.
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Fr 4.11. Aus der Metropole ins vergessene Örtchen
Nach Frühstück, Zusammenpacken und einem Stündchen in einem nahegelegenen Internet-Café fahren wir mit der Metro zum Busterminal Tiètê. Die Abfahrt mit dem Luxusbus erfolgt leicht verspätet gegen 12:20 Uhr. Aber immerhin haben wir Sitze recht weit vorne, da ist die Aussicht besser.
Stauen nordwestlich aus São Paulo hinaus und werden auf unserer Fahrt immer wieder von Regenschauern begleitet. Nach der ersten Zwischenstation (nach knapp 2 Stunden) geht's endlich südwärts. Hügelauf und hügelab verläuft die Straße in Serpentinen, bis wir irgendwo einen halbstündigen Futterstopp einlegen. Weiter geht's vorbei an Schluchten und tropischer Vegetation, die allerdings großteils in einer dicken Nebelsuppe verborgen bleiben. Die Sicht beträgt keine 10 Meter und der bisher recht forsche Fahrer wird vorsichtig. Bemerken anfangs gar nicht, daß wir bei Ubatuba das Meer erreichen.
Fahren noch circa eine Stunde der malerischen Küste entlang und gegen 18:00 Uhr kommen wir endlich in unserem Ziel Parati an. Ein Taxi zum gebuchten und bereits bezahlten Quartier "Othon Pousada Villa del Sol"
rentiert sich nicht, der Taxler zeigt uns das wirklich sehr nahe gelegen Gebäude und wir gehen zu Fuß. An der Rezeption werden wir freundlich empfangen, müssen aber erfahren, daß keine Reservierung von "expedia.de" vorliegt, auch auf unseren Namen findet sich nichts und die Othon-Buchungszentrale ist nicht mehr besetzt. Glücklicherweise ist noch ein kleines Apartment frei, das wir grummelnd beziehen, bevor wir uns auf die Suche nach einem Abendessen machen.
Landen fast zwangsläufig in der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Altstadt. Sind recht hungrig, vergleichen aber einige Speisekarten, bevor wir uns für das Restaurant "Abel" entscheiden. Dort sind wir zwar die einzigen Gäste, essen aber vorzüglichen Muschelsalat, gebackene Tintenfische und Riesengarnelen mit Knoblauch - gut und reichlich. Versöhnt mit der Welt spazieren wir zurück zum Hotel, gönnen uns auf der Terrasse noch einen Caipirinha und spielen dazu Karten.
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Sa 5.11. Parati und was der UNESCO so gefällt
Sind nach dem gestrigen trüben Tag überrascht vom blauen Himmel. Machen uns frohgemut auf den Weg, das Centro histórico
genauer zu erkunden. Besichtigen das "Museu de Arte Sacra" und diverse Kirchen im kolonialbarocken Stil, den die UNESCO für schützenswert befunden hat. Bei Tageslicht geht es sich auf dem ekelhaft unebenen Boden auch nicht viel leichter, aber die frisch hergerichteten Häuser mit den weißen Wänden und den bunten Fenstern und Türen sind hübsch anzusehen. Da stört es auch nicht, daß die meisten davon Boutiquen, Restaurants oder Hotels beherbergen.
Ziehen uns am frühen Nachmittag zu einer Siesta ins Hotel zurück, um dann um halb drei beim Blick aus dem Fenster dicke Wolken am Himmel zu entdecken. Setzen daher rasch unser Besichtigungsprogramm fort und gehen hügelan zum Forte Defensor Perpétuo
, werden unterwegs aber doch von einem heftigen Tropenregen eingeweicht. Retten uns ins winzige Volkskunde-Museum und warten über eine halbe Stunde, bis sich der Regen verzieht. Der abschließende Bummel über den Strand und durch die historische Fußgängerzone versetzt uns aber wieder in Urlaubsstimmung.
Fürs Abendessen wählen wir heute ein Lokal, das sich auf Moqueca, einen brodelnden Fischeintopf, spezialisiert hat - etwas gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht.
Auch diesen Abend lassen wir bei Kartenspiel und Cocktail auf der Terrasse ausklingen.
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So 6.11. Auf nach Rio!
Erhalten an der Rezeption eine Bestätigung auf Englisch, daß für uns keine Reservierung und keine Zahlung eingelangt sind, dann zücken wir noch mal die Kreditkarte und bezahlen die zwei Nächte direkt.
Besteigen um halb zwölf einen Bus, der uns mit vielen Zwischenstopps nach Rio bringt. Die Strecke der Costa Verde entlang ist abwechslungsreich und bis auf ein Kernkraftwerk und eine Raffinerie recht hübsch - kurvig und hügelig, mit üppiger Vegetation zu beiden Seiten, immer wieder bieten sich Ausblicke auf kleine Badebuchten und Naturhäfen.
Heute am Sonntag ist fast kein Verkehr und wir erreichen zügig eines der großen Busterminals in Rio de Janeiro
. So sitzen wir schon um 16:00 Uhr in einem Taxi, das uns zum Hotel "Oceano Copacabana"
am berühmten Strand bringt. Die Reservierung über Octopus Travel
hat hier bestens geklappt und ein hübsches Zimmer wartet schon auf uns.
Ein knappes Stündchen später spazieren wir die Copacabana entlang und laben uns in einem Straßencafé an frisch geköpften Kokosnüssen.
Beobachten die Sportler beim Beach-Volleyball und beratschlagen unser Programm für die nächsten Tage. Nehmen dann ein zeitiges Abendessen, bestehend aus gegrilltem Hühnerfilet und Patatas portuguesas (= Chips), vor einem Lokal in einer nahen Seitenstraße. Zwei köstliche Caipirinhas bilden den Abschluß und wir fallen bald todmüde in unsere Hotelbetten.
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Mo 7.11. Die vielen Kirchen Rios
Verlassen nach einem üppigen Frühstück das Hotel und gehen zur nächstgelegenen Metrostation. Fahren im klimatisierten Zug zur Station "Cinelandia" und beginnen dort die Besichtigung der historischen Altstadt. Werfen im Vorbeigehen einen Blick auf das Stadttheater und die Arcos da Lapa, einen ehemaligen Aquädukt, auf dem jetzt die alte Straßenbahn Bonde fährt. Dahinter schaut schon die aus den 1960er-Jahren stammende Kathedrale
heraus - ein nicht eben hübscher Betonkegel mit separatem Glockenturm.
Lassen uns von leichtem Getröpfel nicht abschrecken und spazieren weiter zu barocken Juwelen - der Igreja da Penitência, auf einem Hügel gelegen, üppig mit Schnitzereien verziert, recht dunkel und wegen einer Messe nicht gut zu besichtigen. In der nächsten Kirche, São Francisco de Paula, wird ebenfalls gebetet und man legt uns nahe, die Besichtigung zu verschieben.
Geben nicht auf und spazieren weiter zur Karmeliterkirche, die zwar hübsch ist, aber die gleichen Einschränkungen aufweist...
Schräg gegenüber der Touristeninfo erregt ein klassizistischer Bau unsere Aufmerksamkeit. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich um den Palácio Tiradentes
, das Regionalparlament, das bis 1960 das brasilianische Parlament beherbergte. Gegen Ausweisleistung werden Besucher unentgeltlich durch das Gebäude geführt, und auch wir können im hübschen Plenarsaal auf den Abgeordnetensesseln probesitzen.
Nach diesem Ausflug in die politische Geschichte unseres Gastlandes machen wir wieder mit sakralen Sehenswürdigkeiten weiter: der Kirche Nossa Senhora de Candelária und der sehr versteckten kleinen Kirche Santa Rita.
Stärken uns für die letzten Attraktionen in einem Stehcafé, dann suchen wir den Lift, der uns auf den Hügel São Bento
bringt. Dort ist mit der gleichnamigen Kirche ein barockes Juwel zu finden, üppigst mit Schnitzereien und Blattgold geschmückt. Zum optischen Genuß kommt noch eine Chorprobe für ein abendliches Kirchenkonzert dazu - da stört es auch nicht mehr so sehr, daß der Hauptaltar zur Renovierung eingerüstet ist.
Unten in der Fußgängerzone finden wir die Confeiteria Colombo
, ein Jugendstilcafé, dessen schönes Ambiente die Qualität der konsumierten Cremeschnitten bei weitem übertrifft.
Als allerletzter Programmpunkt steht noch das Real Gabinete Portugues de Leitura
an, die Königliche Bibliothek in altem europäischen Stil, eine Augenweide für nostalgische Leseratten und Bücherwürmer.
Etwas geschafft gehen wir zur Metro und fahren zur Copacabana. Da es zu schütten beginnt, vertrödeln wir eine Stunde in einem Internet-Café und nehmen leicht frustriert in einem nebenan gelegenen Stehimbiß ein kleines Abendessen zu uns. Retten uns halbwegs trocken ins Hotel und tragen endlich unsere Tagesnotizen nach.
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Di 8.11. Rio im Nebel - ein etwas anderes Erlebnis
Auch heute nehmen wir die Metro und fahren bis zur Station "Carioca", von dort ist es nicht mehr weit zur Talstation der Uralt-Straßenbahn "Bonde"
. Leider ist es windig und kühl, und kurz nach 10:00 rumpeln wir als einzige Touristen im sonst fast leeren Wagen bei Regen hinauf ins Viertel Santa Teresa. Gleich nach dem Überqueren des Aquädukts springen Favela-Buben mit Steinen bewaffnet auf und versuchen sich als Taschendiebe, aber der mitfahrende Militärpolizist verjagt sie wieder und bald zuckeln wir gemütlich und unbehelligt durch die engen Gassen.
An der Endstation in Paulo Matos stehen wir etwas verlassen im Regen, aber der Straßenbahnschaffner vertraut uns einem Taxifahrer an, der uns für einen Fixpreis zum Corcovado
und zum Aussichtspunkt Mirante Dona Marta bringt. Brausen also durch den nebelverhangenen Tijuca-Nationalpark aufwärts und werden dann am Fuße der Rolltreppe zur Monumentalstatue "Cristo Redentor del Corcovado" abgesetzt. Nehmen die Aufstiegshilfe gerne in Anspruch und stehen dann auf dem höchsten Hügel Rios, aber vom traumhaften Blick über die Metropole keine Spur!! Wir stehen in einer Waschküche und sehen von der 38 m hohen Statue rein gar nichts, vom Blick ins Tal ganz zu schweigen. Im Gegensatz zu den Bustouristen haben wir aber Zeit zu warten und erhaschen dann doch noch für ein paar Sekunden einen Blick auf die ganze Figur...
Versuchen anschließend unser Glück beim Mirante Dona Marta, aber wenn das überhaupt noch möglich ist, dann ist dort der Nebel sogar noch dichter. Etwas verdrossen lassen wir uns wieder zur Straßenbahn-Endstation bringen, dort ist die offene Garnitur gerade abfahrbereit und wir zuckeln unbehelligt wieder hinunter ins regnerisch-trübe Zentrum.
Gut, jetzt muß eben Plan B herhalten und wir klappern die diversen Museen der Stadt ab. Beginnen beim "Museu National de Belas Artes"
, wo wir hauptsächlich unbekannte brasilianische Künstler mit Werken aus oder über Brasilien zu sehen bekommen.
Dann fahren wir mit der Metro in den Stadtteil Botafogo, wo zwei vollkommen andere Ausstellungen locken: Zum einen das "Museu do Indio"
, das im Führer als sehr sehenswert angepriesen wird.
Auf uns wirkt es aber reichlich verlassen, nur den Nachbau diverser Indiohütten finden wir interessant, denn für die Beschreibungen reicht unser Portugiesisch leider nicht. Zum anderen das "Museu Casa de Rui Barbosa"
, die Villa eines Diplomaten und Politikers, die sehr schön das Leben der Wohlhabenden um das Jahr 1900 zeigt. Hier gibt's Audioguides in Englisch und so ist die Besichtigung ganz interessant. Dauert fast eine Stunde, aber draußen regnet es ja sowieso und wir versäumen nichts.
Für die Fahrt zurück zum Hotel nehmen wir diesmal einen Bus. Auch wenn es zu dieser Tageszeit wesentlich länger dauert, macht es mehr Spaß, ein bißchen etwas vom Alltagsleben der Brasilianer mitzubekommen.
Nach einer kurzen Regenerationspause gehen wir zuerst ins Internet-Café und vertilgen danach in einem kleinen Restaurant ein vorzügliches Abendessen.
Trösten uns mit einem sommerlichen Cocktail über das lausige Wetter hinweg und fallen alsbald todmüde ins Bett.
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Mi 9.11. Klassisches Besichtigungsprogramm
Heute macht der Himmel einen freundlicheren Eindruck, und so versuchen wir unser Glück auf dem anderen berühmten Hügel Rios - auf zum Zuckerhut
!
Fahren mit dem Bus in den Stadtteil Urca, dort ist die Talstation der schwindelerregenden Seilbahn, die in zwei Teilstrecken zum Ziel führt. Fahren zuerst auf den Morro do Urca, und schon von hier sieht Rio ganz anders aus. Umrunden den Hügel inmitten vieler Schulklassen und Touristengruppen, und absolvieren dann die zweite Etappe.
Vom weltberühmten Zuckerhut ist die Aussicht wirklich überwältigend. Unter uns die Buchten von Botafogo und Vermelha, etwas weiter die Copacabana und landeinwärts ist der Corcovado mit der Christusstatue heute deutlich zu sehen ;-)
Genießen eine ganze Weile diesen Ausblick und gondeln dann zu Mittag wieder abwärts. Nehmen einen Bus in den Stadtteil "Gloria"
in dem malerisch auf einem Hügel die gleichnamige Barock-Kirche thront. Für den stufenreichen Aufstieg werden wir im Inneren durch schöne alte Azulejos, die klassischen portugiesischen blauen Fliesenbilder, belohnt.
Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir mit einem winzigen Schrägaufzug den Hügel hinunter und nachdem wir die mehrspurige Schnellstraße überquert haben, spazieren wir durch den Parque de Flamengo die ganze Bucht von Flamengo mit ihrem Sandstrand entlang. Schauen dabei Fischern und Sportlern zu und laben uns an den Köstlichkeiten fliegender Händler. Der allgegenwärtige Blick auf den Zuckerhut wäre allerdings am Vormittag wegen des Sonnenstandes besser.
Mit dem Bus geht's zurück in unser Viertel und wir lassen den letzten Tag in Rio mit einem Sundowner an der Copacabana ausklingen. Nach dem Abendessen öffnet der Himmel schon wieder seine Schleusen, aber wir sind mit Rucksackpacken beschäftigt und freuen uns schon auf die nächste Station unserer Reise.
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Do 10.11. Flug nach Foz do Iguaçu
Warten mit unseren Rucksäcken eine Weile an der Avenida Atlântica auf den Flughafenbus, der halbstündlich fahren soll, aber nicht kommt. Langsam wird die Zeit knapp und wir nehmen doch ein Taxi zum Flughafen. Nach den üblichen Flugformalitäten besteigen wir eine schon halbbesetzte Fokker 100 der TAM
und heben um 11:15 ab. Durchfliegen erst eine Regenfront, dann wird der Flug aber ruhiger und wir verdösen einen Großteil der Zeit. Beim Landeanflug über dem Urwald sehen wir von unserer Seite aus auf die Wasserfälle - schon aus der Luft wirken sie ziemlich groß!
Das Wetter ist hier wesentlich besser, nur kleine Wölkchen trüben die Sicht. Bei der Landung in Foz do Iguaçu
im Dreiländereck Argentinien/Brasilien/Paraguay erwarten uns gut 30°C und so sind wir froh, daß das Taxi, mit dem wir zum Hotel fahren, eine Klimaanlage hat.
Der deutschstämmige Taxifahrer bietet uns unterwegs für morgen seine Dienste an: ganztägiges Programm mit Fahrt zum Itaipu-Staudamm, danach die brasilianische und schließlich am Nachmittag noch die argentinischen Seite der Wasserfälle zu einem Fixpreis. Da unser Hotel etwas abgelegen liegt und das Busnetz für Touristen hier nicht so dicht ist, stimmen wir zu und vereinbaren einen Abholtermin für 7 Uhr 30.
Bei der Ankunft im "Hotel San Rafael"
erschrecken wir zuerst, denn es ist nur eine große Baustelle zu sehen, doch dahinter im "Altbau" erwarten uns alle Annehmlichkeiten einer 3-Stern-Plus-Herberge, Octopus-Travel hat wieder bestens geklappt.
Da wir uns das vor Ort Erkunden und Organisieren jetzt sparen können, legen wir uns ab halb drei einfach an den Pool und genießen den Schatten einer Palme und das aufmerksame Service der Poolbar-Mannschaft.
Die Verständigung hier im Grenzgebiet klappt mit Spanisch ausgezeichnet und auch beim Buffet-Abendessen fehlt es uns an nichts.
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Fr. 11.11. Itaipu und Iguaçu - Technik und Natur pur
Müssen heute recht zeitig aufstehen, denn wir werden pünktlich abgeholt und die Rundfahrt kann beginnen.
Zuerst geht's nordwärts zum Besucherzentrum beim Itaipu-Staudamm
, der den Rio Paranà (Grenzfluß zwischen Brasilien und Paraguay) aufstaut. Die Filmvorführung ab 8:00 Uhr und die anschließende Fahrt mit Bussen zum Damm und über die Dammkrone sind kostenlos und recht interessant, nur sitzen wir im Bus auf der falschen (=linken) Seite, so entgeht uns das größte Spektakel bei der Fahrt über den Überlauf.
Um halb zehn ist der Ausflug zur modernen Technik abgewickelt und wir fahren ca. 45 km nach Süden, zum Rio Iguaçu, dem Grenzfluß zwischen Brasilien und Argentinien.
Entrichten im Besucherzentrum des Nationalparks
unseren Obolus, fahren dann aber nicht mit dem Parkbus weiter zum Hotel Das Cataratas, sondern werden von unserem Fahrer dorthin gebracht.
Er zeigt uns dann noch den Zugang zum Besichtigungsweg der die Schlucht entlang führt und verspricht uns, am anderen Ende auf uns zu warten. Machen uns also auf, den ersten Teil der wohl eindrucksvollsten Wasserfälle unserer Reiselaufbahn zu besichtigen. Sehen zuerst nur von weitem zu den Wassermassen, die in einem Gischtnebel in die Tiefe stürzen, aber wir kommen dem großen Getöse immer näher und irgendwann stehen wir auf dem Steg, der direkt zum tobenden Wasserfall führt. Glauben uns mit den vor Ort erstandenen Regenmänteln geschützt, aber der Luftzug verbläst die dünne Folie und wir werden trotzdem naß :-)
Fast genau um 12:00 Uhr fahren wir mit dem Lift aus der Schlucht ans helle Tageslicht und tatsächlich werden wir schon erwartet. Nun fahren wir ca. 15 km zurück Richtung Foz do Iguaçu und überqueren dann die einzige Brücke über den Fluß und anschließend die Grenze nach Argentinien. Da das ganze Gebiet hier Freihandelszone ist, sind die Grenzkontrollen nicht sehr streng, niemand kontrolliert uns.
Zuverlässig werden wir wieder direkt am Parkeingang abgesetzt und in die Hitze entlassen. Vom Besucherzentrum im argentinischen Nationalpark Iguazú
führt eine Touristen-Bimmel-Bahn zu den Besichtigungswegen. Hier gibt's weniger Schatten als auf der brasilianischen Seite und so machen wir uns gut eingeölt und natürlichen Sonnenschutz ausnützend auf den Weg. Stiefeln zuerst den unteren Steg ab, auf dem sich spektakuläre Ausblicke bieten und sich bei besonders gischtreichen Abschnitten tropfnasse Touristen dem nassen Element stellen. Wir verzichten allerdings wegen unserer Fotoausrüstungen und Brillen auf dieses "Vergnügen".
Nach 1 1/2 Stunden begehen wir auch den oberen Weg, der auf Stegen über den hier noch ruhigen Rio Iguaçu bis vor zur Abbruchkante führt - ein Spektakel ohnegleichen! Trotz der aufsprühenden Gischt, in der sich doppelte Regenbogen bilden, ist er hier vollkommen trocken. Das Getöse des Wassers ist jedoch enorm.
Gegen 17:00 Uhr verlassen wir Argentinien wieder und lassen uns im Zentrum von Foz beim laut Führer besten Restaurant der Stadt absetzen. Dort gibt's allerdings nur Buffet und dummerweise haben wir heute überhaupt keine Lust darauf, uns beim Essen auch noch bewegen zu müssen. Spazieren also noch etwas durch die Straßen und vertilgen in einem kleinen Restaurant mit Terrasse ausgezeichnete Steaks.
Fahren vom Busterminal aus heimwärts, wären aber ohne der Hilfe des Schaffners in der Dunkelheit glatt an unserem Hotel vorbeigefahren. Lassen den Tag voll Natur an der Poolbar mit dem üblichen Cocktail ausklingen.
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Sa 12.11. Vögel und ein Ausflug nach Paraguay
Die großen Sehenswürdigkeiten sind erledigt, heute besichtigen wir auf eigene Faust weiter - legen alle Strecken mit dem Bus zurück und beginnen beim Vogelpark
. Betreten gegen 11:00 Uhr die weitläufige Anlage mit riesigen begehbaren Volieren und bestaunen dort hautnah Tukane, Papageien in allen Unterarten und im Schmetterlingshaus auch Kolibris, nebst allerlei anderem gefiederten Getier.
Nach drei Stunden Besichtigung warten wir an der Straße auf einen Bus, lassen uns aber dann von einem "Sammeltaxi" zum Buspreis in die Stadt zurückbringen. Fahren von dort nach Ciudad del Este, der Grenzstadt in Paraguay, und überqueren den Rio Paranà. Auch hier keine Paßkontrolle, aber auf der anderen Seite ein einziger großer Straßenmarkt für Raubkopien und gefälschte Markenartikel. Schauen erst einmal in einem Nobelkaufhaus die echten Produkte und die dafür geforderten Preis an (kaum günstiger als bei uns) und lassen uns danach ein Weilchen durch das Getümmel zwischen den Ständen schubsen. Aber irgendwie gefällt es uns hier nicht und so stauen wir bald wieder über die hoffnungslos verstopfte Freundschaftsbrücke zurück nach Brasilien.
Werden langsam hungrig und suchen wieder das Restaurant von gestern auf, heute lassen wir uns mit Hühnerbrust und Rindersteaks verwöhnen.
Treten wieder im Dunkeln die Heimfahrt an und entspannen uns zum Abschluß noch mal am Pool.
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So 13.11. Nach Brasília im Herzen Zentralbrasiliens
Da unser Flug erst um 16:00 Uhr geht, genießen wir am Vormittag noch einmal die Annehmlichkeiten des Hotels und lassen uns erst am frühen Nachmittag von "unserem" Taxi zum Flughafen bringen. Sind recht zeitig dort und besteigen eine fast leere Maschine der TAM. Es ist freie Platzwahl und so setzen wir uns auf zwei Fensterplätze und genießen noch einmal einen Blick auf die gewaltigen Wasserfälle.
Beim Zwischenstopp in Curitiba füllt sich der Vogel, aber um 19:20 Uhr bei der Landung in Brasília
ist das Gepäckband fast leer - niemand will scheint's in diese Stadt!!
Sind etwas erstaunt auf der Taxifahrt zum Quartier überall Pfützen zu sehen, auch die Temperatur entspricht nicht der Jahreszeit. Daß das Wetter verrückt spielt, haben wir auf dieser Reise ja schon festgestellt und so werden wir wohl oder übel das Beste daraus machen müssen.
Aber immerhin ist das über Octopus-Travel gebuchte Hotel "Melia Comfort Park"
schwer in Ordnung, denn wir können eine geräumige Suite mit 2 Zimmern und Satelliten-TV beziehen.
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Mo 14.11. Die Tintenburgen in der Retortenstadt
Auch wenn diese Stadt von den großen Architekten Oscar Niemeyer
und Lúcio Costa in den 1950er-Jahren nicht für Fußgänger konzipiert wurde, wollen wir uns diesem Gesamtkunstwerk doch per pedes nähern.
Ausgestattet mit langen Ärmeln und Jacke machen wir uns bei bedecktem Himmel auf den langen Weg dem Eixo Monumental entlang zu den besonderen Bauwerken. Überqueren dabei etwas mühsam diverse Querstraßen und gelangen endlich zur Catedral Metropolitana
. Trotz trüben Lichts außen vermittelt diese Kirche innen durch das viele Glas und die leichte Architektur ein Gefühl von Heiterkeit und Licht.
Nach der kurzen Besichtigung stiefeln wir die von je 10 Büroklötzen links und rechts flankierte Esplanada dos Ministerios entlang - zieht sich etwas, wie man sieht :-) -
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und erreichen endlich die Praça dos Três Poderes
, an der sich mit den noch immer futuristisch anmutenden Gebäuden von Parlament, Oberstem Gerichtshof und Präsidentensitz die drei Gewalten des Staates befinden. Die zwei Halbkugeln von Abgeordnetenhaus und Senat können im Zuge einer einstündigen Führung besichtigt werden und auch wenn wir kein Portugiesisch verstehen, lassen wir uns diese Möglichkeit nicht entgehen.
Ab 14 Uhr besichtigen wir die umstehenden Gebäude, wie das Außenministerium, den Präsidentenpalast und den Obersten Gerichtshof, die jetzt, da es aufklart, in anderem Licht erstrahlen.
Machen uns dann durch die Hitze (ja, tatsächlich!) auf den etwas mühsameren Retourweg. Die Straßen sind in jeder Richtung fünfspurig und die zwei Fahrtrichtungen durch fußballfeldbreite Grünstreifen getrennt, da legt man bald einmal ein paar Kilometer zurück. Verpflegen uns unterwegs an einem Kiosk und erreichen gegen halb fünf den Fernsehturm
. Stellen uns in die Warteschlange am Lift (ist gratis) und lassen uns zur Aussichtsplattform bringen. Von dort oben ist der Blick über diese nach dem Reißbrett aus dem Boden gestampfte Stadt umwerfend und auch die Sonne spielt mit. Weil's nur ein paar Stockwerke tiefer liegt, machen wir auch noch einen kurzen Abstecher ins Edelsteinmuseum.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im gleich nebenan gelegenen Hotel gehen wir auf die Suche nach einem Abendessen und entscheiden uns für eines der vielen Restaurant in einem recht nahe gelegenen Einkaufszentrum.
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Di 15.11. Der Architektur folgt nun Natur - Auf in das Amazonasgebiet!
Kommen mit unserem Taxi viel zu früh beim Flughafen an - heute ist Nationalfeiertag und absolut nichts los in der Stadt. Erst beim Einchecken am TAM-Schalter stehen wir in einer langen Schlange, heben aber schlußendlich doch pünktlich ab.
Ein schon gut belegter Airbus A320 bringt uns in knapp 3 Flugstunden nach Manaus. Dort erwarten uns neben 2 Stunden Zeitverschiebung, ein bedeckter Himmel, ca. 25°C, 80% Luftfeuchtigkeit und - wie bei Miller-Reisen
gebucht - ein deutschsprachiger Führer. Dieser stellt sich als Michael
aus Stockerau bei Wien vor und wir verstehen uns auf Anhieb bestens. Sammeln noch einen Italiener nebst dazupassendem Guide auf und werden dann zum Bootsanleger etwas außerhalb der Stadt gebracht. Da wir bereits komplett sind, können wir schon vor der offiziellen Transferzeit loslegen und tuckern etwas über eineinhalb Stunden über das ruhige Wasser des Rio Negro in das Amazonasgebiet
. Bei erblauendem Himmel steigen wir in ein kleines Motorboot um, das uns die letzten 500 Meter durch einen wegen extremer Trockenheit sehr seichten Nebenarm zu unserem schwimmenden Hotel "Othon Jungle-Palace"
bringt. Haben vor dem Abendessen noch ausreichend Zeit uns am und im Pool von den Reisestrapazen zu erholen.
Die Verpflegung im offenen Restaurant am Oberdeck ist ganz passabel und gefördert durch einen Schlummer-Caipirinha und die zwei Stunden Zeitverschiebung fallen wir alsbald in tiefen Schlaf.
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Mi 16.11. Dschungelwanderung und Begegnung mit Indios
Unsere Gruppe für die nächsten Tage besteht nur aus den zwei Italienern und uns drei Österreichern. Um 9:00 Uhr beginnt das heutige Besichtigungsprogramm mit einer halbstündigen Bootsfahrt und einer anschließenden schweißtreibenden Wanderung durch den Dschungel. Sehen auf diesen zwei Stunden viele Pflanzen, die von den Ureinwohnern zu allen möglichen Zwecken verwendet werden. Müssen uns vor aggressiven Ameisen und Wildbienen in Acht nehmen und haben Glück, sind die einzigen unserer Gruppe, die nach einer Unachtsamkeit des einheimischen Führers nicht gestochen werden.
Bemerken unter dem dichten Blätterdach gar nicht, daß es zu regnen beginnt und beeilen uns, zum Boot und zurück zum Hotel zu kommen. Dort bedienen wir uns reichlich am Buffet und dösen im Zimmer, bis es Zeit für den Nachmittagsausflug ist.
Fahren bei noch immer leichtem Regen mit dem Boot diesmal in die andere Richtung und müssen wegen des Niedrigwassers noch circa einen Kilometer durch Schlamm und Sand gehen, bis wir das Indiodorf
erreichen. Werden vom Häuptling freundlich begrüßt und dann zeigen uns die Dorfbewohner traditionelle Tänze und Riten einer Verlobungsfeier, in die wir schließlich auch noch eingebunden werden. Anschließend schauen wir uns noch diverses Kunsthandwerk an, das tatsächlich noch von den Indios produziert und nicht billig aus China importiert wird. Auf dem nahegelegenen Schwarzwassersee unternehmen wir dann noch eine Bootsfahrt und schwimmen auch noch ein paar Züge in diesem angenehm temperierten See, während am Ufer ein kleiner Indio von oben bis unten gebadet und daneben das Geschirr gewaschen wird. Müssen dann aber bald zum Boot zurückstapfen, denn so nahe am Äquator geht die Sonne sehr rasch unter und tatsächlich ist es bei unserer Ankunft im Hotel schon dunkel.
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Do 17.11. Die Tierwelt im Amazonas - nicht nur Piranhas und Kaimane
Tuckern am frühen Vormittag wieder mit dem Motorboot am Ufer des Rio Negro
entlang. Sehen unterwegs viele Vögel, darunter Reiher, Bussarde und auch ein paar Eisvögel. Wegen des viel zu niedrigen Wasserstandes hat sich am Uferschlamm leuchtendgrünes Gras gebildet, das nun da der Pegel langsam wieder steigt, im Wasser verfault und diesem weiter Sauerstoff entzieht - was für die Fische ein schwerwiegendes Problem darstellt.
Folgen einer abgesteckten Fahrrinne in einen schmalen Nebenarm und kommen zu einem kleinen Wasserfall, der bisher noch nie zu sehen war - auch das eine Auswirkung des Niedrigwassers. In und an diesem Bächlein waten wir herum und beobachten Fische, Libellen und sonstiges Kleingetier.
Auf dem Rückweg machen wir noch Halt bei einem Dorf mit einem halb verfallenen Maniok-Haus - dort wird aus der hochgiftigen wilden Maniokknolle
durch einen langwierigen Prozeß das Grundnahrungsmittel Farinha de Mandioca (=Tapioca) gewonnen.
Heute ist das Wetter wieder besser und so verbringen wir die Mittagszeit im Pool und im klimatisierten Zimmer. Das Nachmittagsprogramm beginnt mit dem Besuch eines Dorfes auf der anderen Seite des Rio Negro. Die kleine Kirche und die Schule sind sehr baufällig, aber das ganze Dorf ist für ein großes Fest am Wochenende schön geschmückt.
Schippern in einen der Kanäle zwischen den vielen Inselchen und werfen dort unsere mit Fleisch bestückten Angeln aus. Und man glaubt es kaum, wir fangen sogar Piranhas
und andere Fische! Nach eingehender Begutachtung landen sie aber wieder im Wasser. Zu unserem Erstaunen sehen (und hören) wir auch einige Süßwasserdelphine
- die sind gerade beim Abendessen und haben nicht unser Problem mit den in der Dämmerung nun massenhaft auftauchenden Moskitos. Reiben uns dick mit Schutzmittel ein und tauschen die Angelrute gegen einen kräftigen Handscheinwerfer. Damit sucht Michael das Ufer nach Brillenkaimanen
ab. Sind skeptisch, aber die Augen der Tiere reflektieren das Licht und so sind sie "leicht" zu finden. Mit einer blitzschnellen Handbewegung schnappt Michael sich ein ca. 40 cm langes Exemplar mit bloßen Händen. Nach einigen Erläuterungen und Warnungen geht das Tier von Hand zu Hand: es fühlt sich gar nicht kalt und glitschig an, sondern geschmeidig und weich.
Nachdem wir den armen Kerl wieder in die Freiheit entlassen haben, überqueren wir ein letztes Mal den Rio Negro und suchen durch die Dunkelheit unseren Heimweg.
Nach dem Abendessen gibt Michael uns noch ein paar Tips für unseren morgen beginnenden Aufenthalt in Manaus und wir nutzen die nächtens bessere Funkverbindung, um per Kreditkarte unsere Rechnung zu begleichen.
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Fr 18.11. Manaus - zum Encontro das Âguas
Müssen heute das lauschige Plätzchen verlassen und werden per Boot und Minibus zurück in die Zivilisation gebracht. Die Reservierung über hotel.de
hat geklappt und wir können schon vor Mittag unser Zimmer im "Plaza Hotel"
beziehen, das allerdings auch schon bessere Zeiten gesehen hat.
Spazieren gleich los und beginnen die Erkundung von Manaus
beim Palácio Rio Negro
, einer feudalen Villa vom Beginn des 20. Jahrhunderts, die zwar von außen hübsch anzusehen, innen aber wegen zweier Ausstellungen total ausgeräumt ist. Nebenan gibt's eine Pinakothek und ein Münzkabinett - beides ist nicht sehr umfangreich und schnell erledigt.
Folgen dann dem Tip von Michael zum Sparen der teuren Agenturangebote und fahren mit dem Bus 713 nach Vila Buriti zum Fähranleger, wo wir vom Kapitän eines kleinen Bootes schnurstracks günstig und individuell zum Encontro das Âguas
gebracht werden. Dabei handelt es sich um den Zusammenfluß von Rio Negro (einem 28° warmen Schwarzwasserfluß) und Rio Solimões (einem 21° kühlen Weißwasserfluß). Da die Wassertemperaturen und Fließgeschwindigkeiten der beiden Flüsse sehr unterschiedlich sind, brauchen die auch sehr verschieden gefärbten Wassermassen mehrere Kilometer, bis sie sich zum einheitlich aussehenden Amazonas vermischen. Bis es soweit ist, fließen die beiden Flüsse mit scharfer Trennlinie nebeneinander her. Auch ein paar Flußdelphine erweisen uns die Ehre ihrer Anwesenheit und machen den 30-Minuten-Ausflug noch zusätzlich sehenswert.
Halten eine kurze Antidurst-Pause in einem kleinen Lokal am Hafen und nehmen anschließend wieder den Bus zurück ins Zentrum. Fahren gut 50 Minuten durch Industriegebiet und Vororte, bis wir in der Nähe des Haupthafens von Manaus aussteigen. Schauen bald darauf dem Treiben auf den Passagier- und Frachtschiffen zu und schlendern durch den Markt.
Die Restaurant-Empfehlungen unserer Bücher führen heute leider nicht zum gewünschten Ergebnis - fahren zwar mit einem Taxi zu einem Terrassenrestaurant mit Blick über den Amazonas, aber die Pforten sind geschlossen. Im nebenan gelegenen Lokal ist die Auswahl nicht so besonders und der Fischeintopf, für den wir uns entscheiden, schmeckt uns ganz und gar nicht - schade! Zu allem Überfluß ist nicht einmal ein Caipirinha zu bekommen. Verziehen uns etwas mißlaunig bald ins Hotel.
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Sa 19.11. Manaus von der klassischen Seite
Beginnen die klassische Besichtigungstour beim alten Markt
am Hafen und sehen bei den Fischhändlern gar sonderbare Ware ausliegen - gestreifte Welse, Piranhas, Tucunare und fast 2 Meter lange Tambaqui (aus den großen Schuppen wird unter anderem auch Ethnoschmuck gemacht). Auch in der nebenan gelegenen neuen Markthalle herrscht reges Treiben und die Einheimischen versorgen sich hier mit allem, was man an Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch so braucht. Nach dieser Herausforderung an Auge und Nase spazieren wir zum Hafengebäude hinüber und schauen von der Aussichtsplattform dem Treiben am Porto Flutante, dem "schwimmenden Hafen"
, zu.
Dann marschieren wir durch die Hitze aufwärts zum kulturellen Höhepunkt dieser einstmals reichsten Stadt Brasiliens - zum berühmten Opernhaus
der Kautschukbarone. Im Zuge einer englischsprachigen Führung erfahren wir viel über die Geschichte der Stadt und des Teatro Amazônico. Besonders schön sind neben dem Theatersaal auch der Ballsaal und die aus verschiedenfarbigen Tropenhölzern bestehenden Parkettböden.
Im Anschluß an diesen Theaterbesuch lassen wir uns durch die Straßen der Altstadt treiben, stöbern durch das Geschäftsviertel und sehen von einem Straßencafé aus dem Treiben zu. Der Himmel hat sich verdunkelt und wir sind froh, schon gestern unseren Bootsausflug gemacht zu haben.
Nach einer Internet-Pause (wir führen wegen des Hotels in Parati noch immer einen regen Schriftverkehr mit expedia.de
und Mastercard) suchen wir heute ein Lokal in der Nähe fürs Abendessen und werden im Restaurant Fiorentina fündig - essen ausgezeichnete Grillgerichte und kehren zufrieden wieder ins Hotel zurück. Dort packen wir unsere Rucksäcke und bestellen für morgen 2:00 Uhr einen Weckruf.
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So 20.11. Vom Dschungel an die Küste
Nach kurzer Nacht um 2:00 aufgestanden und um halb drei von einem Taxi zum Flughafen gebracht worden. Vertrödeln dort die Wartezeit bis zum Einchecken mit Kaffee und Kartenspielen. Unser Flug nach Salvador da Bahia
ist ein Hoppel-Poppel-Sammeltaxi mit 4 Zwischenlandungen (Belém, São Lois, Fortaleza, Recife). 8 Stunden und 5 "schmackhafte" Snacks später erreichen wir um 14:30 Uhr schließlich unseren Zielflughafen.
Nehmen den zwar günstigen, aber mit Gepäck absolut unbequemen Bus in die Stadt und können nach einer knappen Stunde Fahrzeit fast vor unserem Hotel aussteigen. Das "Salvador Praia"
versprüht den Charme der frühen Siebzigerjahre, aber das Zimmer ist in Ordnung und der Pool glitzert verführerisch in der Sonne. Nehmen diese Einladung an und erholen uns bis Sonnenuntergang von den Strapazen der langen Reise.
Fürs Abendessen spazieren wir ans andere Ende der Praia da Ondina und finden beim "Pedra da Sereia" eine lauschige Terrasse, ausgezeichneten Fisch und freundliche Bedienung. Bei Livemusik (Brazil-Jazz) genießen wir Stockfischauflauf und den Blick aufs nächtliche Meer. Der Spaziergang heimwärts tut nach der langen Flugzeugsitzerei und dem Nichtstun am Pool richtig gut.
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Mo 21.11. Salvador da Bahia - das schwarze Herz Brasiliens
Direkt vor dem Hotel gibt's eine Bushaltestelle und so fahren wir in einer guten halben Stunde mit einem der klimatisierten Vehikel zur Praça da Sé. Von dort aus erkunden wir die Oberstadt. Leider haben wir wieder unser übliches Besichtigungswetter - bedeckter Himmel bedeutet angenehme Temperaturen, aber trübe Fotos.
Die koloniale Altstadt
hoch über dem Hafen quillt über vor Kirchen, Klöstern und Prunkbauten. Beginnen beim Palácio Rio Branco neben dem Lacerda-Aufzug
, aber Montag Vormittag ist er zu. Spazieren zum Terreiro de Jesus, dem Platz vor der Kathedrale, und da ist Leben pur - in üppige Kleider gehüllte Bahianas, akrobatische Capoeira-Tänzer, Musiker, Straßenhändler...
Die Kathedrale sieht von außen nicht so besonders aus, ist aber innen schön barock vergoldet und verschnörkelt. Das gilt auch in weiterer Folge für die Kirchen und Klöster der diversen Orden und Bruderschaften, die im 17. Jahrhundert der Stadt ihren Stempel aufdrückten. Bei der Kirche des 3. Ordens der Franziskaner (eine Laienbruderschaft) mit plateresker Fassade sind wir nicht schnell genug mit dem Nein-Sagen und haben plötzlich einen Führer am Hals, der uns zwar ausführlich alles über Geschichte, Gemälde, Statuen und Künstler erklärt, aber alles wollen wir gar nicht wissen. Nur mit Mühe können wir unseren Weg ohne Begleitung fortsetzen.
Ein besonderes Juwel ist die "große" Franziskanerkirche, außen eher schlicht, innen dafür um so prunkvoller mit vergoldetem Schnitzwerk, Gemälden und Ornamenten geschmückt - wohl die prächtigste Kirche Brasiliens.
Spazieren weiter auf- und abwärts durch die kopfsteingepflasterten und von malerischen Fassaden gesäumten Gassen, aber bei genauerem Hinsehen stellen sich viele wirklich nur als Fassaden heraus. Werfen auf unserer Besichtigungstour noch einen Blick in verschiedene andere Kirchen und auch endlich in den Palácio Rio Branco. Da er noch immer Büros der Stadtverwaltung beherbergt, ist nur ein kleiner Teil mit einer noch kleineren Historischen Ausstellung zugänglich, aber von der großen Terrasse bietet sich ein wunderschöner Blick über die Allerheiligenbucht.
Spazieren noch einmal zurück zum Tereiro de Jesus, dort liegt das sehenswerte "Museu Afro-Brasileiro" mit dem angeschlossenen "Museu de Arqueologia e Etnologia"
, beeindruckend, auch ohne Portugiesisch-Kenntnisse.
Machen uns dann auf die Suche nach dem Museum für Sakrale Kunst
, das etwas außerhalb liegt. Reißen dort das Museumspersonal aus seiner geruhsamen Beschaulichkeit und Lethargie, als wir als einzige Besucher die sehenswerten Exponate bewundern. Die Skulpturen, Gemälde, sowie Ornamente aus Holz, Stein, Gold und Silber sind wirklich einen Besuch wert.
Beobachten auf dem Weg zurück zum Pelourinho
einen ganz hübschen Sonnenuntergang und im allerletzten Abendlicht setzen wir uns vor das Restaurant Mamabahia. Vertilgen dort gegrilltes Carne do Sol (eingesalzenes Rindfleisch), eine Bahia-Spezialität und Papas portuguesas, die hier allerdings Folienkartoffeln sind. Nach dem Nachtisch-Caipirinha spazieren wir zu einer halbwegs nahegelegenen Bushaltestelle und fahren zurück zu unserem Hotel. Lassen den lauen Abend an der Poolbar ausklingen.
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Di 22.11. Ausflug zur Ilha de Itaparica
Heute schaut der Himmel freundlicher aus, fahren also noch mal mit dem Bus zur Oberstadt und versuchen unser Glück mit dem Fotoapparat. Dann geht's mit dem Lacerda-Aufzug hinunter in die Unterstadt und wir schauen im Mercado Modelo vorbei: das ist ein einziger großer Souvenirmarkt - grausig!
Nehmen daher gleich einen Bus nach São Joaquin, von dort ist es nicht weit zum Fährhafen nach Itaparica. Erreichen diesen gerade um 11:00 Uhr beim Ablegen der Fähre und die nächste geht erst in 90 Minuten. Nach kurzem Grummeln vertrödeln wir die Zeit aber dann recht abwechslungsreich im nebenan liegenden Mercado São Joaquin, einem noch richtig authentischen Markt für Frisches: es gibt so gut wie nichts, das man hier nicht bekommen könnte, ganz egal ob Gemüse, Obst, Fleisch oder Fisch.
Die Fähre ist dann recht pünktlich und nach einer Stunde stehen wir am Busplatz von Bom Despacho. Nehmen einen Micro-Bus in die Hauptstadt Itaparica
und lassen uns im "Zentrum" absetzen. Spazieren auf der Suche nach einer Sehenswürdigkeit der Uferpromenade entlang und finden endlich die Festung Fortaleza de São Lourenço. Hat einen Hauch Portugal, kann aber - weil Militärkaserne - innen nicht besichtigt werden. Setzen uns auf ein Bier in ein Strandcafé und bummeln noch ein wenig durch die menschenleeren Straßen. Vor der Schule besteigen wir wieder einen VW-Bus, der auf der Fahrt zurück zum Fährhafen teilweise mit 12 Passagieren plus Adjudant und Fahrer ziemlich gut besetzt ist. Kommen rechtzeitig zur Überfahrt mit dem schnelleren Katamaran am Ziel an und sind kurz vor 17:00 wieder in Salvador.
Besteigen einen Bus nach Barra und steigen in Strandnähe aus. Unser Ziel ist der Leuchtturm
, den wir dann auch glücklich erreichen und in der Dämmerung besteigen. Erleben einen recht kitschigen Sonnenuntergang und anschließend besuchen wir noch das im Leuchtturm untergebrachte reizende kleine Seefahrtsmuseum und eine Fotoausstellung.
Sehen in der Nähe ein Restaurant mit offenem ersten Stock, da gehen wir hin. Das Restaurant entpuppt sich als Pizzeria mit Holzofen und guten dünnen Pizzen. Sind zufrieden mit unserer Wahl und kommen gut gelaunt mit dem Bus wieder zum Hotel.
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Mi 23.11. Nichts tun, tut auch gut
Haben heute nichts vor, wollen nur Meer und Pool genießen. Spielen bei Kokosnuß und Bier Karten, gehen mit der gnädigen Erlaubnis des Hotelmanagers an den hoteleigenen Strand (der ist nämlich nur über eine stets verschlossen gehaltene Pforte erreichbar und hinter uns wird auch sofort wieder abgesperrt. Immerhin gibt's eine Klingel zum Wiedereintritt in die heiligen Hallen...) und liegen sonst nur faul herum - hin und wieder brauchen wir auch solche Tage. Fürs Abendessen spazieren wir wieder zum Restaurant vom ersten Abend, essen wieder vorzüglich und damit ist der Tag gemütlich gelaufen.
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Do 24.11. Flug nach São Paulo - erste Etappe auf der Heimreise
Können den Vormittag noch am Pool verbringen und letzte Sonnenstrahlen tanken, aber langsam zieht es auch hier in Salvador da Bahia zu. Packen unsere Rucksäcke und lassen uns von einem Taxi zum Flughafen bringen. Dort herrscht etwas Verwirrung, weil mit unserer Abflugzeit eine andere Flugnummer an unserem Gate angekündigt ist. Aber langsam entwirrt sich die Situation und mit etwas Verspätung können wir bei leichtem Regen abheben.
Landen um 20:00 Uhr in São Paulo, fahren wie am ersten Tag mit dem Flughafenbus ins Zentrum und gehen wie am Anfang unseres Urlaubs dann zu Fuß zu unserem Hotel. Auch das uns schon bekannte Restaurant Sujinho lassen wir uns nicht entgehen und essen mindestens gleich gute Steaks wie vor drei Wochen.
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Fr 25.11. Letzte Besichtigungen und Heimflug nach Europa
Wollen heute eigentlich den sehr gelobten Zoo besuchen, aber es regnet und so bleiben wir so lange wie möglich im Hotel. Mit einiger Mühe ergattern wir dann einen Bus zum "Museu da Casa Brasileira"
und der Kassier im Bus und andere Passagiere bringen uns punktgenau ans Ziel. Dieses Museum in einer großen Villa ist vollgeräumt mit alten Möbeln und Zierrat und der große Garten wäre bei besserem Wetter bestimmt auch ganz reizvoll gewesen. So stehen wir aber bald wieder an der Straße und nehmen ein Taxi zur nächstgelegenen Metro-Station. Bei dem Wetter dauert sogar das relativ lange, erst im Untergrund geht's schneller. Steigen in São Bento aus und können heute die namengebende Kirche besuchen. Leider kommen bei diesem trüben Wetter die bunten Fenster nicht richtig zur Geltung.
Fahren mit der Metro zur Praça Republica und holen unser Gepäck im Hotel ab. Stapfen durch den Regen zurück zur Haltestelle des Flughafenbusses und fahren pünktlich ab. Stauen fast eine Stunde durch das Verkehrschaos und müssen dann gleich am Beginn des Terminals aussteigen. Der Check-In-Schalter der Swiss ist allerdings am andern Ende und wir haben einige Mühe, durch die vielen Reisenden durchzukommen. Werden dann aber schnell unser Gepäck los und haben jetzt noch 2 Stunden Zeit bis zum Boarden.
Wechseln den Großteil unsere restlichen Reales zurück in Euro und für die allerallerletzten Münzen gönnen wir uns noch ein delikates Abschiedsmahl (2 Hotdogs, 2 Bier) in einem der Restaurants.
Im Duty-Free-Laden erstehen wir noch 2 Cachaça, dann stellen wir uns brav in die Schlange beim Gate. Haben Glück, sind im ersten Pulk der Vorgelassenen, aber nachdem alle an Bord sind, müssen wir leider noch über eine halbe Stunde auf den Abflug warten, weil zu viel Fracht geladen wurde. Aber gegen 21:00 Uhr heben wir dann doch endlich ab.
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Sa 26.11. Landung in Zürich und Heimreise
Der Flug ist recht ruhig und um 9:00 Uhr Ortszeit (auf meiner Uhr ist es 6:00) gibt's ein mittelprächtiges Frühstück.
Landen trotz verspäteten Abflugs pünktlich in Zürich und unsere Rucksäcke sind auch bald da - können unbehelligt durch die Zollkontrolle und stehen rechtzeitig am Bahnsteig für den 11:52-Uhr-Zug, der uns unserer Heimat näher bringt.
Die Temperaturen sind doch etwas frischer als in den letzten Tagen und wir sind froh, daß wir uns schon in São Paulo die dickeren langärmligen Sachen angezogen haben.
Nach dreimaligem Umsteigen kommen wir im frühwinterlichen Schwarzach an und stapfen durch den Schnee heimwärts.
Sind gut zurück aus dem Sommerurlaub und morgen ist der erste Adventsonntag - fröhliche Weihnachten!! :-))
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